Aktiv oder Passiv - sieht man es den Leuten an?

Ich denke auch, dass es viel mehr Menschen mit unserer Neigung gibt als wir glauben. Aber auch, dass es sich viele garnicht bewußt sind.

Und nein, man sieht es den Menschen nicht an. Fände ich auch schlimm. Davon abgesehen, muss bzw. sollte auch ein/e Passive/r Selbstbewusstsein haben.

Auf der anderen Seite denke ich, dass es ein Aktiver mit "natürlicher Dominanz" (ich weiß, blöde Beschreibung und durchaus für eine Diskussion gut) seine Dominanz besser rüberbringen kann als jemand, dem diese fehlt und nur bei einer Session auf einmal Dominanz rauskehrt. Wo immer er die dann gerade herholt. Womit ich hier jetzt nicht irgendwelche Machos oder Paschas meine. (Ich kann es selbst nach so vielen Jahren nicht anders beschreiben, weiß aber, dass viele mich verstehen werden).

Ich stehe mit beiden Beinen fest im Leben, habe Verantwortung, meister meinen Alltag und meinen Job und bin hier alles andere als passiv und devot. Würde sonst auch nicht funktionieren.

Ich fände es schon sehr bedenklich, wenn es anders wäre.

Meine Neigung sieht man mir nicht an.

Natürlich gibt es schon mal Situationen wo ich innerlich grinsen muss oder denke "ups" oder die auf irgendeine Art und Weise meine passive Ader anspricht. Das heißt aber nicht, dass man mir das dann an der Nasenspitze ansieht. Dazu sind auch noch andere Rahmenbedingungen erforderlich.

Zitat von Pixie

Seit ich hier bin und mich nicht mehr wie eine Exotin fühle, denke ich oft wieviele wohl von uns draußen frei rumlaufen

Freilaufende subs sind sowieso ein Unding...da ist Käfighaltung angesagt!

Was die Frage angeht: Mich würde mal interessieren ob jemand ein Beispiel kennt, wo jemand "alltagsdevot" ist, d.h. schüchtern, zurückhaltend und immer drauf bedacht, es allen recht machen zu wollen, tatsächlich "neigungsdominant" ist. Kann ich mir absolut nicht vorstellen.
Das Gegenteil ist ein alter Hut, da brauchen wir schon fast nicht mehr drüber zu diskutieren. Jedoch die o.g. Kombination bezweifle ich.
Es sei denn in einer pathologischen Ausprägung, wo jemand einen Sadismus zur Kompensation eigener Komplexe entwickelt.

Ich denke auch nicht, dass man es den Leuten ansehen kann. Ich glaube von mir würde niemals jemand denken, dass ich mir freiwillig den hintern versohlen lass. Im Alltag, bin ich schon immer diejenige, die stark ist/sein muss. Aber ich glaube genau aus diesem Grund genieße ich auch dieses krasse Gegenteil. Einfach mal ein bisschen "Verantwortung abgeben" und mal nicht diejenige sein, die alles entscheidet.
Aber aufgrund meiner Persönlichkeit dauert es auch manchmal ne Weile länger bis ich mich dem ganzen dann auch füge und es richtig genießen kann. Dies bedeutet leider aber auch, dass sich der aktive ziemlich sicher sein muss, was er mit mir macht, da ich, wenn ich die Unsicherheit merke, dies auch ausnutze um der "Strafe" nochmal zu entgehen. Das hat leider schon öfter geklappt.

Eine absolut spannende Frage, die du hier gestellt hast, und womit sich vermutlich jeder Spanker/jede Spankee zu irgendeinem Zeitpunkt schon einmal mit auseinandergesetzt hat. Vermutlich immer dann, wenn die Suche nach einem geeigneten Partner ansteht und mach Ausschau nach auffälligem Balzverhalten seines Gegenüber hält.

Ich wage zu bezweifeln, dass man auf den ersten Blick, den Leuten ihre Neigung und Vorlieben ansieht. Ich denke allerdings auch, dass wenn man etwas Zeit hat, sich mit einer anderen Person zu beschäftigen, z.B. einer Kollegin bei der Arbeit beobachten, ihr zuhören, was sie wie sagt, etc. , dass durchaus in dem einen oder anderen Fall, Merkmale und Verhaltensmuster zu erkennen sein werden.

Absolut spannend finde ich in diesem Zusammenhang das Thema Statistik, die aus vorhergehenden Untersuchungen hervorgehen. Ich kenne jetzt keine aktuellen und belastbaren Zahlen, aber in der Vergangenheit hat es immer mal wieder Untersuchungen zu dem Thema gegeben, worin auch Zahlen ermittelt wurden, in welchem Verhältnis Personengruppen, entsprechende sexuelle Fantasien haben bzw. diese auch ausleben. Stellt man sie als Beispiel einfach mal vor, dass 4 von 10 Personen gelegentlich oder regelmäßig sich vorstellen oder Träumen, jemanden zu spanken oder gespankt zu werden, und vielleicht 7 von 10 dieses auch in einer aktiven oder passiven Form leben, dann wird es spannend, wenn man in seinem näheren sozialen Umkreis anfängt zu zählen - im Freundeskreis, bei einer Geburtstagsfeier, im Büro, beim Arzt im Wartezimmer, an der Supermarktkasse, im Bus oder in der Bahn...

Da habe ich mich schon das eine oder andere Mal beim Zählen erwischt und anschließend ein leichtes Kribbeln im Bauch gehabt .

Auch wenn ich bisher noch nicht geantwortet habe, so habe ich doch immer wieder mal über deine Frage nachgedacht, Pixie. So recht wollte mir keine Antwort einfallen, und mit der Zeit wurde mir auch klar, warum: Ich kenne kaum rein Aktive oder rein Passive. Die meisten Spankos, die ich öfters treffe und ein wenig kenne, sind Switcher. Es mag zwar durchaus eine Seite stärker ausgeprägt sein (so wie bei mir auch), aber es sind doch größtenteils Leute, die beide Seiten kennen.
Denen müsste man dann allgemein ihre Neigung ansehen und ich glaube nicht, dass das allgemein erkennbar ist.

Mir fällt schon auf, wenn jemand natürliche Dominanz ausstrahlt im Sinne von Selbstsicherheit, Kompetenz, dem Wissen, was er/sie tut, und der Bereitschaft, anderen ganz klar zu sagen, wo es langgeht und was zu tun ist. (Ein Versteh-Point an Rike!) Aber ob diese Dominanz einfach so vorhanden ist oder in Verbindung mit dem Spanker-Gen, das vermag ich dann nicht zu erkennen.
Das Verwirrende ist, dass auch die im Grunde ihres Herzens passive carolyn in bestimmten Lebensbereichen solch eine Dominanz ausstrahlt, und zwar nicht aus dem Zwang heraus, dass es eben notwendig ist. Sondern durchaus aus der Überzeugung, dass ich etwas weiterbringen will.

Also wohl ein typischer Fall von "woanders dann mal die Kontrolle komplett abgeben".

Ein umgekehrtes Beispiel, nämlich ein alltagsdevoter Mensch, der in der Neigung dann dominant ist, ist mir noch nicht über den Weg gelaufen.

LG carolyn

Muss man den Leuten nicht zwangsläufig ansehen wer dominant ist bzw eben nicht . Andererseits erkennt man das dominante bzw devot sein am Auftreten der jeweiligen Person . Ich merke das selbst oft genug das sich Leute die devot sind unsicher auftreten wenn sie mit einem dominanten zu tun haben . Vor allem dann wenn der dominante sehr groß ist und eine entsprechende Statur hat .

In meiner Anfangszeit, als ich erkannt hatte, dass ich beileibe nicht der einzige Exot mit so einer Neigung bin, hab ich mich manchmal gefragt, wie viele der Menschen, die einem so tagtäglich begegnen, gleichgesinnt sind. Manchmal hab ich mir die Leute dabei auch angesehen mit dem Blickwinkel, wer vielleicht darunter fallen könnte. Doch dass man es den Anderen nicht oder so gut wie nicht ansieht, ist klar und wurde schon dargestellt.

Doch mal anders herum betrachtet begegnet man manchmal Welchen, bei denen es man sich vorstellen könnte. Ergeht es euch auch so? Es kommt schon mal vor, dass ich mit einer Frau zu tun habe, sei es beruflich oder privat, bei der ich mir denke: Wenn die mir Hiebe androhen würde, würde ich nicht nein sagen. Die strahlt dann eine gewisse Dominanz aus.

Im Gegenzug keimt in mir manchmal der heimliche Gedanke auf, wenn es im beruflichen Bereich um Konfliktlösungen bei Kolleginnen geht und ohne Rücksicht darauf, ob ein devoter Eindruck vorhanden ist: Würde vielleicht mal übers Knie gelegt und ordentlich durchgehauen mehr bringen als langwierige Gespräche? Das sind natürlich nur heimliche Gedanken, die ich euch nun offen gelegt habe.

Das beschäftigt mich auch nicht ständig, aber zwischendurch kommt es mal vor. Und was letzteres betrifft: Sind natürlich nur Gedankenspiele und niemals würde ich so was ohne Einverständnis wagen.

Zitat von julle

Im Gegenzug keimt in mir manchmal der heimliche Gedanke auf, wenn es im beruflichen Bereich um Konfliktlösungen bei Kolleginnen geht und ohne Rücksicht darauf, ob ein devoter Eindruck vorhanden ist: Würde vielleicht mal übers Knie gelegt und ordentlich durchgehauen mehr bringen als langwierige Gespräche?

Das kenne ich auch, allerdings eher nur mit aktiven Fantasien. Bei dem ein oder anderen habe ich schon mal gedacht, dir würde jetzt eine Tracht Prügel auch gut tun. Habe auch schon mal mit dem ein oder anderen Herren dahingehend kokettiert. Da war bei uns z.B. mal ein Detektiv angestellt, der frotzelte immer so herum und irgendwann meinte er, ich würde ihn wohl gerne verhauen, daraufhin erklärte ich ihm, dass würde ihm wohl gut tun und am besten sollte ich wohl mal meine Peitsche mitbringen. Er fand das witzig.......... naja, ich dachte, wenn du wüßtest, was ich mit so einem Ding anstellen kann........

Zitat von julle

Doch mal anders herum betrachtet begegnet man manchmal Welchen, bei denen es man sich vorstellen könnte. Ergeht es euch auch so? Es kommt schon mal vor, dass ich mit einer Frau zu tun habe, sei es beruflich oder privat, bei der ich mir denke: Wenn die mir Hiebe androhen würde, würde ich nicht nein sagen. Die strahlt dann eine gewisse Dominanz aus.

Ehrlich gesagt geht mir das ganz oft so und ist mir schon früher so gegangen bevor ich überhaupt wusste was abgeht.
Bisher allerdings nur als Passiver Part. Manchmal wird es nur durch Kleinigkeiten ausgelöst, wie z.B. irgendwelche Bemerkungen.
Wir haben auf der Arbeit ein recht lockeres Verhältnis zueinander, oft sind die Chefs mehr oder weniger aus den eigenen Reihen irgendwann zum Chef geworden so dass man dann sowieso ein anderes Verhältnis zueinander schon hatte.
Mein Ex-Chef hat es oft so an sich, dass wenn er von der Toilette kommt auf dem Weg zu seinem Büro noch schnell den Gürtel zu macht . Hört sich jetzt nicht so aufreizend an, aber seine Ausstrahlung verändert sich oft, je nachdem wie er gerade drauf ist. Ich würde noch nicht mal behaupten dass er dominant rüber kommt, aber manchmal und dann noch in Verbindung mit seiner Statur heizt das schon mein Kopfkino an so dass ich mir manchmal denke warum könnte er jetzt nicht anstatt den Gürtel zu schließen den einfach mal raus ziehen

Zitat von alexa_wood

heizt das schon mein Kopfkino an so dass ich mir manchmal denke warum könnte er jetzt nicht anstatt den Gürtel zu schließen den einfach mal raus ziehen

Yupp, das Kopfkino läuft...

Mir sind schon öfters Dinge aufgefallen, bei denen ich nicht weiß ob sie mir auffallen weil ich halt diese Neigung habe oder ob die auch "normalen" Leuten auffallen.

In meinem gesamten Umfeld, privat und auch beruflich, sind immer wieder Personen dabei, die ich aus mir unbekannten Gründen sehr "anziehend" finde. Anziehend ist eigentlich gar nicht der richtige Ausdruck dafür, aber das sind Personen die auch mein Kopfkino anheizen.

Dann gibt es auch manchmal Situationen bei denen ich mich frage "Warum?" Es gibt halt Personen die mir manchmal einen Klaps verpassen. Sende ich unbewusst irgendwelche Signale aus?

Zitat von alexa_wood

Mir sind schon öfters Dinge aufgefallen, bei denen ich nicht weiß ob sie mir auffallen weil ich halt diese Neigung habe oder ob die auch "normalen" Leuten auffallen.

Ich behaupte einfach mal, da wir im Thema stecken und uns dieses nicht selten auch im Alltag begleitet, sind wir entsprechend sensibilisiert für ausgesandte Signale.

Meine bisherige Erfahrung hat mir allerdings schon oft gezeigt, dass „wir“ (möglicherweise aber auch nur ich selbst) auch schon bei sehr oberflächlichen Kommentaren meist sehr viel offener und flapsiger mit bewusst zweideutigen Bemerkungen umgehen.

Ein Stino, wird darauf zwar meist gar nicht reagieren, oder diese Sprüche dann sogar ganz bewusst überhören, wohingegen sich mit einem „Insider“ oder „Seelenverwandten“ sehr schnell ein extrem zweideutiger verbaler Schlagabtausch ergeben kann, ohne direkt auf der Kern der Sache zu kommen oder sich dabei gar outen zu müssen.

Ich könnte mir virstellen, dass Du, @Derevant Serande, eine solche Situation auch mit „Sensibilisireung für ausgehende Signale“ meinst ?

Noch nicht mal ein Monat? Dafür seid ihr aber ganz schön aktiv und du voll im Forum dabei.