So dahin gesagt - doch Kopfkino geweckt

Julle du bist einfach Klasse !
Ja, es hat sich seit damals viel verändert und deine Sichtweise ist auch den Schmerzwaldern nicht entgangen.

in England zu leben und arbeiten ist ebenfalls permanent kopfkino-gefährlich. So sagte, sogar eine Vorgesetzte zu einem der jüngeren Kollegen, dass er sichtlich rascher lernen würde, wenn er regelmäßig den Hintern versohlt bekäme.
oh, was spitze ich die öhrchen.

Hast du dich dem Chef nicht gleich angeboten, das für ihn zu übernehmen?

Mein Kopfkino hat sich nicht wirklich verändert, ich würde eher sagen, es hat sich erweitert, bestimmte Bilder, Geschichten usw. lässt es einfach anspringen.

Da es bei mir auch schon sehr früh anfing, gab es Jungendbücher die ich nur so verschlungen habe, wenn es darin auch eine Szene gab, in der vor allem mal die freche Göre endlich auch das bekam, was sie sich verdient hat.

Es gab durchaus den ein oder anderen Lehrer, der meine Fantasie dahingehend anregte, weil er eben von seinem Auftreten her doch sehr autoritär war und es reizte mich, diese Lehrer auch irgendwie herauszufordern. Sie haben natürlich nicht darauf reagiert.

Ich kann mich noch erinnern, dass es so ein Lieblingsspiel beim Sport für mich gab. Da gab es so eine Sache die nannte sich Schinkenkloppen. Da hat man sich die Hand gegeben und mit der anderen musste man versuchen seinem Gegenüber einen Klaps zu verpassen. Auch gerne gelesen und angeschaut habe ich Dinge von Wilhelm Busch, bei ihm war das ja auch oft genug Thema und wurde bildlich dargestellt. Es gehörte einfach irgendwie in die Zeit und war für mich doch eher selbstverständlich.

Heute sieht man das ganz anders, da einfach auch die Zeit es mitbringt, die Erziehung, die Gesellschaft haben sich verändert und da passt es nicht mehr hinein.

Grüßle,
euridike

Da fällt mir doch eine uralte Begebenheit wieder ein.
Bei der Vorbereitung einer Reitjagd wurde die Auswahl der Strecke diskutiert. Der Chef (ein älteres Semester, der in Sachen Prügelstrafe bestimmt kein reiner Theoretiker war) meinte zu uns Mädels: "Es hat in letzter Zei so viel geregnet. Da könnt ihr nicht mitten über die Wiesen galoppieren, da kriegen wir Prügel."
carolynchen dachte sich still und leise: "Bitte, gerne doch!"

Ich gucke nun wirklich keinen Sport und verwechsele so manchen Sportler, dem ich dann neue Sportarten zuordne. Aber, das nur nebenbei. Nichtsdestotrotz schaue ich im Fernsehn gern BBC Breakfast und dann den Sportbericht, bevor ich das Haus verlasse und arbeiten gehe. Wieso BBC und dann im Frühstücksfernsehen?
Ganz einfach, es gibt dort einen Kommentator, der es nicht unterlassen kann alte Englische Redensarten zu verwenden. Häufig redet er davon, dass dieser oder jeden Fußball Verein bei dem Spiel ein gutes Caning bekommen hat. Oder haben sie haushoch verloren kommt ein, "sie holten den Rohrstock aus der Besenkammer und verabreichten ihren Gegnern eine ordentliche Tracht Prügel." - Herrliche Morgengedanken. Am Kaffee schlürfen, in der Couch zurücklehnen und die aufsteigenden Bilder geniessen.

Ich komme mit meinem neuen jungen Kollegen sehr gut klar. Es ist wirklich eine Freude mit ihm zu arbeiten und wir liegen auf einer Wellenlinie.
Mittlerweile teste ich ihn auch ein weing aus. So ergab es eine Situation, dass eine Kollegin etwas sehr schlampig bearbeitet hat, dass ihm viel Mühe bei der Nachbesserung bereitete.
Er schaute mich an und meinte: "Anstatt ihr nun eine Email zu schreiben, gehe ich man runter in ihre Abteilung und rede mit ihr."
Ich schüttelte den Kopf. "Wieso reden? Mach es auf die althergebrachte Art und Weise, die sie schneller verstehen wird; leg sie übers Knie."
Es war so niedlich, wie er plötzlich rot wurde, aber dennoch tapfer wiederholte. "Ja, sollte ich vielleicht machen. Verdient hätte sie es übers Knie gelegt zu werden. Allerdings habe ich meine Zweifel, ob das Personalbüro damit einverstanden wäre."
Bevor ich antworten konnte, kam von einer anderen Kollegen schräg gegenüber: "Dann kriegt er den Hintern versohlt und der Kreis schließt sich."
Tja, ein normaler Tag im Büro.

So ein geiles Gespräch hätte ich auch gern mal an meinem Arbeitsplatz geführt.

Wer weiß in welches Hornissennest du mit dieser Aussage gestochen hast

Gestern hatte ich ein nettes und zu diesem Thema passendes "Verkaufsgespräch" auf einem Mittelalterfest. Wobei die Standinhaberin nicht nur irgendwas so dahin gesagt hat. Sondern wir haben uns, nachdem ich den ersten Moment der Verblüffung überwunden hatte, ganz gezielt und relativ unverhohlen Bemerkungen zugeworfen. Die war definitiv eine von uns. Die SMler-Dichte ist ja in der Mittelalter- und Gothic- und LARP-Szene ohnehin überdurchschnittlich hoch, soweit ich weiß...

Aber mal von vorne. Da war dieser Verkaufsstand mit wirklich sehr schönen und hochwertigen handgemachten Gebrauchsgegenständen aus Holz. Mittendrin stand ein Becher mit ganz bizarren Dingern: Sie haben ausgesehen wie eine Art Füllfederhalter mit vier Federn, die leicht nach außen voneinander abstehen. Hat mich am ehesten an eine Tulpenblüte erinnert. Nur ich hatte keinen Schimmer, wofür die Teile gut sein sollten. Also habe ich kurzerhand gefragt.

Antwort: "Och, das sind sehr nette kleine Erziehungshelfer."
(Das war der Moment, wo mir mal kurz die Gesichtszüge entgleist sind. )
Caro: "Ja wie?!"
Verkäuferin: "Na klar, sehr zu empfehlen! Sehr wirksam und hinterlassen kaum Spuren."
Caro: "Ööööööh... Nee danke. Und was macht man nun eigentlich damit?"
Verkäuferin: "Najaa - man kann auch ganz brav und langweilig Oliven oder Käsestücke damit aufpieksen. Aber ich habe auch noch andere schöne Erziehungshelfer, zum Beispiel die Daumenschrauben direkt vor dir."
Caro: "Wo? Achso, die Nussknacker. *kicher*"

Als sie mir dann von den erzieherischen Vorteilen des Nudelholzes angefangen hat und dass es nur stumpfe Spuren macht, fand ich es an der Zeit, weiterzugehen...

Auf MA Märkten kriegt man übrigens diese riesigen Gulaschkanonen-Kochlöffel..,DIE machen Spuren...
Kalt drauf gezwiebelt gibt das schöne Ringe, die ein paar Tage oder sogar Wochen halten.
Habe ich mir sagen lassen, als ich so ein Ding mal in der Anwendung sah.
Aber davon ab, ich glaube die Langholz-Verkäufer jedweder Kategorie auf MA Märkten wissen ALLE Bescheid. War auch mal Zeuge eines auffällig unauffälligen Gesprächs dort.
Kein Klartext, aber es war so offensichtlich

Ich muß Euch auch was berichten.

Ich war ja am Sonntag beim Stand-up-Paddeln und mich begleitete eine
Frau aus Krefeld die ich an dem Tag kennengelernt habe.

Sie erzählte mir dann unteranderem, das sie eine Pflegetochter hat.
Sie ist 21 Jahre und sie hat sie immer gewarnt mit einem Türken
eine Beziehung anzufangen.

Nun ist sie aber leider doch mit einem Türken zusammen.

Dann sagte sie zu mir : Es hat ja auch was Gutes, Sie war früher immer
so ein Wildfang und er hat sie in den Griff bekommen.

Da dachte ich so bei mir, es gibt auch noch andere Möglichkeiten wie man
Jemanden in den Griff bekommen kann.

Zitat von carolyn

... fand ich es an der Zeit, weiterzugehen...

na zum Glück handelte sich ja bei der Verkäuferin ja um eine Frau. Du brauchst Dir somit keine Vorwürfe machen oder gar einen Gedanken an ein möglicherweise entgangenes Spiel verschwenden.

Dazu hab ich ne ganz andere Geschichte in Erinnerung, eher sogar ganz tief im Gedächtnis verankert und ganz tief eingebrannt, die mir im zarten Alter von etwa 25 Jahren (also ganz kürzlich) mal in München passiert ist. Dies war eben weit vor den Zeiten des Internet, daher dachte ich, dass ich hier die Chance meines Lebens verpasst hätte und sich nie wieder so eine Gelegenheit ergeben würde.

Ich war mir natürlich schon lange meiner Neigung bewusst und hatte schon damals eine Vorliebe für etwas größere Kochlöffel. Ich hatte gerade eine vogelwilde Freundin erobert, der ich mich bei passender Gelegenheit dann auch erstmals ganz unauffällig öffnen wollte. Ich also rein zum Karstadt am Stachus, da dort der Trubel meist am größten war und schnell runter in die Küchenabteilung.

Dort habe ich in einem der untersten Regale auch sofort das Objekt meiner Begierde entdeckt, obwohl es sich nach heutiger Einschätzung lediglich um mittelgroße Kunststoffköchlöffel gehandelt hat. Nachdem mir der Preis von 1,99 DM sehr erschwinglich erschien habe ich gleich drei von diesen Dingern geschnappt. Nur zur mentalen Sicherheit habe ich mir dann auch noch ein Tarn-Brotmesser für 99 Pfennige und ein Holz-Schneidbrett für ebenfalls 99 Pfennige aus einer Wühltruhe an der Kasse geschnappt, um beim Bezahlen auch einen möglichst unbedarften, eher hausmännischen als perversen Eindruck zu erwecken.

An der Kasse saß damals ein extrem attraktives, in etwa gleichaltriges Mädel, was mir diesen Kauf bzw. das Bezahlen dann schon bereits sehr unangenehm machte. Gerade ihre Attraktivität erhöhte meine Aufregung dann immer weiter, je kürzer die Schlange vor mir wurde.
Als ich endlich an der Reihe zum Bezahlen war, grinste mich das Mädel dann (für mich) absolut unerwartet und in einer erschreckend frechen Weise an und meinte ganz trocken "Oh je da kriegt wohl heute noch Einer kräftig seinen Hintern versohlt".

Dieser vor ihr bestimmt nettgemeinte Spruch, der inzwischen sogar auch von mir selbst stammen könnte, hat mich aber damals total aus der Fassung geworfen. Ich konnte ihr nur noch absolut wortlos und schweißgebadet, einen 10 Mark-Schein geben. Auf das Wechselgeld habe ich dann mit den Worten "passt scho" verzichtet und bin dann vermutlich mit hochrotem Kopf und tropfnasser Stirn aus dem Kaufhaus regelrecht geflüchtet.

Ich kam mir damals tatsächlich wie ein entlarvter Ladendieb vor und bin auch nach mehreren Stunden innerlich überhaupt nicht mehr zur Ruhe gekommen.
Allerdings ging mir dieses Mädel dann noch sehr viele Jahre später durch den Kopf. Ich trieb mich daraufhin zwar regelmäßig im Karstadt in der Küchanabteilung rum und hegte die Hoffnung sie dort mal wieder anzutreffen.

Leider erfolglos.

Heute würde ich natürlich zu 100 % anders reagieren, aber dieses Erlebnis hat sogar auch mein Motto stark geprägt. "nimm jede Gelegeheit war, denn das Schicksal gibt Dir generell keine zweite Chance.

... zwar bin ich bekanntlicherwesie ja heute fest gebunden, aber ein nettes Spielchen muss und werde ich mir glücklicherweise trotzdem nicht entgehen lassen.