Eine zweite, dritte, vierte,... Chance?

  • Mal eine ganz theoretische Frage aus dem realen Leben, also ganz ohne Zusammenhang mit diesem Forum. :)


    Ich denke, die meisten stimmen mir zu, dass jeder eine zweite Chance verdient. Wenn also nun etwas schief gelaufen ist, und man sagt entweder "ich hab Mist gebaut" oder "das ist uns völlig daneben gegangen", und daraufhin "lass es uns noch einmal versuchen" - dann sagt man normalerweise ja, oder?


    Wie ist es aber, wenn es nach dem zweiten Mal wieder schiefgeht? Gibt es dann eine dritte Chance? Wenn ja, wie schaut es aus, wenn es ein viertes Mal schiefgeht, undsoweiter?


    Wie viele Chancen gebt ihr den Leuten, mit denen ihr im Leben zu tun habt?
    Hängt die Anzahl der Chancen davon ab, um wen es sich handelt und wie nahe euch derjenige steht?
    Gibt es auch Leute, denen ihr schon die erste Chance verweigert?


    LG carolyn

    Wenn du tot bist, weißt du nicht, dass du tot bist. Es ist nur schwer für die anderen.

    Genauso ist es, wenn du blöd bist...

  • Kommt drauf an, ob es mit Absicht ist, oder ob die Person da einfach andere Maßstäbe hat als ich und es nicht gepeilt bekommt. Hab aktuell einen umgekehrten Fall, dass ich es einer Kollegin in einem Bereich einfach nicht recht machen kann. Ich selber find es einfach nicht wichtig, möchte aber auch nicht, dass sie sich ärgert. Und sie hat mir jetzt schon mehrmals erklärt, wie sie es haben will, aber ich merks mir einfach nicht gut, weil es für mich keine Relevanz hat. Da wichtigeres zwischen uns aber gut läuft, arbeiten wir gerne miteinander und haben jetzt einen Weg gefunden, diese Unterschiede zu kompensieren.

  • Ich glaube, diese Frage ist mir zu theoretisch. Es hängt viel davon ab, um was es sich handelt. Wenn es ein Handwerker ist, der die Arbeiten nicht ordentlich ausgeführt hat, würde ich ihn kein zweites Mal beauftragen. Wenn es aber ein Freund ist, der immer unpünktlich kommt, hätte er bei mir weitere Chancen. Vielleicht würde ich dann auch einfach immer ne halbe Stunde zu spät kommen oder so. Und in der Ehe: Ja, da würde ich auch immer mal wieder mehrere Versuche unternehmen.


    Ich glaube entscheidend ist, dass man dem anderen zugeneigt ist. Wenn es sich um jemanden handelt, mit dem man sowieso nicht viel anfangen kann, dann gäbe es höchstens eine Chance.

  • mein glaube fordert mich zu 490 = 7 x 70 mal auf, was so viel heißt wie unendlich oft. ich versuche das... jeden tag eine neue chance... es gelingt mir(i) nicht immer.


    dabei ist es allerdings ein unterschied, ob ich im herzen vergebe, mich aber trotzdem zurückziehe, um mich selbst zu schützen oder ob ich auch meine arme wieder öffne. das hängt dann meist auch vom verhalten des anderen ab.

  • Also ich bin ein gutmütiger Mensch, manchmal wahrscheinlich zu gutmütig. Auch mit Chancen vergeben gehe ich eher groüßzügig um, wobei das natürlich auch Grenzen hat. Wer bei mir mal "das Kraut ausgeschöpft" hat, bekommt keine Chance mehr, da kann ich dann auch unerbittlich sein.


    Doch Menschen, die mir nahe stehen, die erhalten auch mehr Chancen von mir.

    Alles was Spaß macht, hält jung. (Curd Jürgens) ;)
    ... und es gibt tatsächlich immer wieder neue erfüllte Träume ^^:sonne:

  • Ich habe nun etwas länger überlegt und immer wieder mal zwischendurch darüber nachgedacht und mir erschließt sich ehrlich gesagt im Moment nicht so recht, wieso du ausgerechnet heute diesen Thread hier eröffnet hast, liebe carolyn.


    Aber wie dem auch sei. Ich versuche deine Fragen dennoch mal so unvoreingenommen und neutral wie nur möglich zu beantworten.


    Da ich nun auch alle bisherigen Antworten dazu gelesen habe, könnte ich es mir ganz einfach machen und mich einfach miris Antwort anschließen, die sich eigentlich mit meiner zu 100 Prozent decken würde.


    Vor allem wegen miris letztem Satz ihrer Antwort, ich zitiere: "das hängt dann meist auch vom verhalten des anderen ab."


    Das ich kein einfach gestrickter Mensch bin weis ich. Und das daher manchmal einige mit mir zusammen rasseln auch. Das hat man, wenn man es gelesen hat, und davon gehe ich aus das die meisten hier es gelesen haben, in jüngster Zeit deutlich in der Oase miterleben können. Aber das nur mal so am Rande.


    Ich kopiere mir mal einige Sätze von dir hier rein, da es ja doch mehrere Fragen sind die du gestellt hast. Darunter dann jeweils meine Antwort.


    Zitat von carolyn:


    Ich denke, die meisten stimmen mir zu, dass jeder eine zweite Chance verdient. Wenn also nun etwas schief gelaufen ist, und man sagt entweder "ich hab Mist gebaut" oder "das ist uns völlig daneben gegangen", und daraufhin "lass es uns noch einmal versuchen" - dann sagt man normalerweise ja, oder?


    Antwort von mir:


    Ja, natürlich. Und immer. Ist für mich ganz selbstverständlich wenn jemand zu mir sagt "du ich hab Mist gebaut", oder was auch immer - er oder sie wird von mir dann immer wieder eine Chance bekommen.


    Zitat von carolyn:


    Wie ist es aber, wenn es nach dem zweiten Mal wieder schiefgeht? Gibt es dann eine dritte Chance? Wenn ja, wie schaut es aus, wenn es ein viertes Mal schiefgeht, undsoweiter?


    Antwort von mir:


    Das mache ich nicht an einer Zahl fest und auch ganz egal, wie sehr mich diese Person auch, und dann vielleicht auch mehrmals enttäuscht hat. Die Chancen sind bei mir sozusagen unendlich, wenn ich den Eindruck gewinne, das es nun jemand wirklich ehrlich meint.


    Zitat von carolyn:


    Hängt die Anzahl der Chancen davon ab, um wen es sich handelt und wie nahe euch derjenige steht?


    Meine Antwort:


    Gute Frage, schwere Antwort. Darüber habe ich am meisten nachgedacht und komme letztendlich zu dem Schluss mit "ja" zu antworten.


    Zitat von carolyn:


    Gibt es auch Leute, denen ihr schon die erste Chance verweigert?


    Meine Antwort:


    Ganz klar "nein", die gibt es nicht.


    lg
    EricS


    PS: carolyn: Nun würden mich deine eigenen Antworten auf deine gestellten Fragen auch interessieren. Also wie du es selbst siehst.


  • Ja eine zweite Chance hat jeder bei mir !
    Wen es aber um die Fam, geht nur ein zweite!


    Mal zb. gebe : Meine beste Freudin (war sie)kannte meine Einstellung!
    Das meine Tochter mit 13 Jahre , nach 22 Uhr net mehr in der Dísco sein soll!
    Sie gab eine Unterschrift und meine Tochter konnte mit 13 Jahe bis 24 Uhr bleiben!
    Und ich der Meinung bin , das man mit 13 noch net in einer Disco sein muß!


    Einmal ja , aber beim zweiten mal no go für mich.
    Ich gab ihr eine zweite Chance, und wieder wurde ich entäuscht!
    Ich wurde von der Polizei angerufen!
    Das ich meine Tochter abholen soll , oder abholen lassen soll !
    Sorry das war zuviel für mich !
    Ich habe der Freundin , die Freundschaft gekündig !
    Und habe kein Kontakt mehr !


    Will nur damit sagen : Das für mich die Fam. an erster Stelle steht!
    Sorry zum Thema zurück!
    Ich kann verzeihen ,jeden!
    Wen man seine Fehler einsieht , und meine Fam. (Kids) und ich net darunter leiden!
    Und wen man zu mir ehrlich ist , und net hinter mein Rücken redet!
    Da hört es bei mir auf!
    Sorry war nur ein Beispiel !
    Net falsch lesen oder beurteilen.


    Das waren nur Beispiele , wo ich sage keine dritte Chance!
    Nach der zweiten Chace , hätte jeder oder jede ein aus bei mir!


    Lg.Maria

    Ich bin nicht immer ein Engel, aber immer öfters. :angel2:


    Glück bedeutet nicht , alles zu haben,
    was man will-sondern
    die Menschen zu haben die man braucht!

  • Hallo carolyn,


    es kommt immer darauf an, um was es sich konkret handelt. So pauschal kann ich das auch nicht sagen.


    Menschen, die ich liebe und die mir viel bedeuten, wie meine Familie oder mein Mann, die können öfter Fehler machen, da ist die Vergebensrate auch sehr viel höher als bei Menschen, die mir nicht so nahe stehen.


    Es kommt auch immer darauf an, wie tief die Verletzung ging. An einer Zahl kann ich das auch nicht so genau festmachen. Es gibt zuviele Umstände die das ganze Beeinflussen.


    Ich kann aber auch jemanden innerlich vergeben und innerlich meinen Frieden mit ihm machen muss ihn aber nicht unbedingt wieder in mein Leben lassen, teilweise um mich selbst zu schützen oder wenn ich die Gefahr sehe wieder verletzt zu werden oder das sich alles wiederholt, weil sich Menschen meiner Meinung nach nur sehr selten wirklich ändern.


    Gruß
    euridike

    Ich streite nie, ich stelle nur klar, warum ICH Recht habe :domina:
    Man muss den Mann nehmen wie er ist, man darf ihn nur nicht so lassen :angel3:

  • Hallole,


    ich kann mich da im Wesentlichen meiner Liebsten anschliessen!


    Ich finde das Thema vielleicht deshalb interessant, weil ich gerade in diesem Jahr so einen Fall hatte.


    Sicherlich gibt es in vielen Fällen eine dritte und im Zweifel auch noch eine vierte Chance.
    Aber wenn mich jemand lange und nachhaltig genug von seiner Ignoranz, Unbelehrbarkeit, Böswilligkeit oder was einem da auch immer für Vokabeln einfallen mögen, überzeugt hat, dann bleibt meine Tür halt auch einfach mal für lange Zeit, wenn nicht für immer, verschlossen.


    Grüssle


    Holger

    Entweder ist gerade ein grünes Zebra in meinen Kleiderschrank geklettert und singt dort jetzt die Nationalhymne.......
    ...oder das war gar kein Aspirin....

  • Ich persönlich bin da wie ein Elefant,
    ... Jeder kriegt bei mir ne zweite Chance, oft sogar auch eine Dritte oder vierte Chance, aber bei mir bleibt aber jeweils ganz tief was eingeprägt, das ich auch nur ganz schwer wieder ausblenden kann.


    Meine Toleranzschwelle für Enttäuschungen wird bei der betreffenden Person dadurch immer geringer, aber das auch je nach der Art der persönlichen Beziehung zum Betreffenden. Das geht dann soweit, dass mir dann für an sich unrelevante Enttäuschungen dann der Kragen eigentlich total "überzogen" platzt und dann Schluss ist.


    Das geschieht aber meist erst nach der dritten oder gar vierten vertanen Chance.


    Ich weiß nicht ob es besser andersrum wäre, aber jeder ist eben anders.... Gott sei Dank...


    LG
    Helle

    ...a proper spanking doesn´t really start until I wish it was over ...

  • Grundsätzlich bin ich in der Sache auch sehr gutmütig. Zumal ich ein Mensch bin, der nicht nachtragend ist.
    Gibt allerdings eine Ausnahme: Wenn ich belogen, wurde kann ich das nur schwer verzeihen, da Ehrlichkeit für mich sehr wichtig ist. Mit Lügen und Heimlichkeiten kann ich nicht wirklich umgehen.
    Auch hier gibt es dann trotzdem vielleicht eine zweite oder auch dritte Chance.
    Aber mein Vertrauen in die betreffende Person ist erschüttert und lässt sich (wie ich aus Erfahrung weiß) nicht mehr zu hundert Prozent herstellen.
    Eine Rolle spielt es natürlich auch, wie nahe mir der oder die andere ist. Jemandem, den ich sehr mag, gebe ich sehr viel bereitwilliger mehrere Chancen, als jemandem, dem ich neutral gegenüber stehe oder der mir gar unsympathisch ist.
    Auf jeden Fall denke ich, dass jeder Mensch immer wieder Fehler macht, ich selbst auch oft genug.
    Wie traurig wäre es, wenn meine Mitmenschen mir diese nicht verzeihen könnten?
    Ich bin dankbar, wenn ich selbst dann noch eine Chance bekomme und gebe diese darum auch gerne anderen Menschen.

    Nehmen Sie die Menschen wie sie sind.
    Andere gibt es nicht.
    (Konrad Adenauer)

  • Jemand, der um eine zweite Chance bittet, MUSS sich bewusst sein, dass er etwas falsch gemacht und den anderen dadurch sehr verletzt hat.


    Sollte man also bereit sein dieser Person, die berühmte 2. Chance einzuräumen, öffnet man sich ihm dementsprechend und weiß, dass man das Risiko eingeht, nochmals verletzt zu werden.


    Versaut diese Person nun seine zweite Chance, hat er meiner Meinung keine dritte verdient.


    - Aus dem einfachen Grunde, dass er bereits beim ersten Mal nicht verstanden hat, was sein Fehlverhalten mir angetan hat.


    Es wird dabei immer wieder gern außer Acht gelassen, dass die Person, die diese Chancen gewährt, diejenige ist die überhaupt den Missstand anzeigte und unter deren Konsequenzen leidet.
    Wieso sollte sich diese Person, also weiteren Demütigungen aussetzten, da der Verursacher offensichtlich nicht denselben Respekt und Liebe gegenüber der anderen Person beziehst. Anderenfalls würde sie alles tun umzu vermeiden, den anderen ERNEUT zu verletzten und demütigen.


    Ich hoffe, es war jetzt nicht zu kompliziert.


    Bis denne
    Frechdacs

  • hm... funktioniert das so wirklich? nach der 2. chance schon kein pardon mehr? hat man dann überhaupt noch menschen in seiner nähe?


    ich weiß doch selbst, wie schwer charakteränderung ist und wie leicht demgegenüber man im streit -auch gern wiederholt- dinge sagt und tut, die gerade die liebsten am meisten treffen. ich bin sehr froh, dass meine umgebung -allen voran Gott- da nachsichtiger mit mir(i) ist...

  • Zitat

    Original von miri:


    hm... funktioniert das so wirklich? nach der 2. chance schon kein pardon mehr? hat man dann überhaupt noch menschen in seiner nähe?


    ich weiß doch selbst, wie schwer charakteränderung ist und wie leicht demgegenüber man im streit -auch gern wiederholt- dinge sagt und tut, die gerade die liebsten am meisten treffen. ich bin sehr froh, dass meine umgebung -allen voran Gott- da nachsichtiger mit mir(i) ist...


    Mir(i), ich rede hier von gravierenden Fehlverhalten, wie z.B. mit meinem Ex-Verlobten. Meine permanente Bereitschaft ihm zu vergeben und ihn weitere Chancen einzuräumen, ebnete den Weg, dass er versuchte mich umzubringen. - Wäre ich starker gewesen und hätte meiner Schwäche für ihn nicht permanent nachgeben, hätte ich erkannt, dass er sich nie ändern würde.


    Sicherlich ist das ein extreme Beispiel; doch wie mir E-Mails von anderen Frauen, die meine Geschichte gelesen haben, bewiesen, bin ich kein Einzelfall.


    Jeder muss für sich selbst entscheiden. Ich habe jedenfalls eine sehr harte Lektion im Leben gelernt. Nicht jeden, den du von ganzem Herzen liebst, es es wert und vorallem verdient deine Nachsicht.


    So lass uns nun mal auf die "normale" Ebene zurückkehren. Dann würde mich interessieren, wieso du also immer wieder dieses Fehlverhalten an den Tag legst, obwohl man dir bereits eine weitere Chance gegeben hat.
    Man hatte dich schon darauf aufmerksam gemacht, dass dieses Verhalten verletztend ist und dennoch änderst du es nicht... Das muss nichts gravierendes sein, nehmen wir zum Beispiel: Unpünktlichkeit.


    Wenn sich jemand bei dir permanent über deine Unpünktlichkeit beschwert, wieso sollte man es dieser Person zu liebe nicht ändern? Im Beruf geht es doch auch, da man, wenn man nicht pünktlich zur Arbeit erscheint - hat es auch unangenehme Folgen. Oder?


    Verstehe dies nicht als "Angriff" oder dergleichen, Mir(i). Es ist nur so, dass diese "gibt mir eine weitere Chance"-Fehlerei zu gern ausgenutzt wird.


    und so wie ich Carolyns Post verstehe, geht es um etwas ernsthafteres.
    Bis denne
    Frechdacs

  • Also ich muss da ganz ehrlich sagen: Wer mich bewusst und absichtlich tief verletzt, der hat es auf ewig versch.... bei mir und da gibt es auch keine zweite Chance.
    Wenn mir Jemand aus Schusseligkeit oder unbewusst weh tut, egal in welcher Weise, dann ok. Man redet drüber und ich erlebe so was wie "sorry, hab ich nicht gewusst, oder wollte ich nicht", dann kann ich das abhaken und es geht weiter wie vorher in der Beziehung, Freundschaft oder was auch immer. Bei meiner Familie bin ich da allerdings auch wesentlich nachgiebiger.
    Wenn aber Jemand über lange Zeit ein unerträgliches Verhalten an den Tag legt, selbstherrlich ist, mir und Anderen weh tut und ihre/ seine Grenzen oder die des guten Geschmackes nicht erkennt, sogar ignoriert und dann auch noch "beratungsresistent" ist, dann geht bei mir der Ofen aus und zwar für lange Zeit, wenn nicht gar für immer. Und da ist es dann auch egal, ob Familie oder nicht.


    Wie miri schon schrieb, mein Glaube schreibt mir vor zu verzeihen, aber er schreibt mir nicht vor, mich zum "Depp" (sorry mir fällt keine andere Formulierung ein) machen zu lassen, denn eines glaube ich in meiner Religion nicht: nämlich dass das mit der zweiten Wange so wörtlich zu nehmen ist. Da bin ich einfach zu sehr Mensch dazu und glaube dafür umso mehr daran, dass der da oben mich trotzdem lieb hat.


    LG
    die maus

    Sub zu sein heißt die Freiheit zu haben zu wählen, wem man sich unterwirft

  • Wieso ich den Thread gerade heute, bzw. in zwischen gestern eröffnet habe, lässt sich recht leicht beantworten: Weil mir die Frage schon lange im Kopf herumspukt, genau wie die Kopfkino-Frage übrigens. Und weil ich endlich Zeit, Muße, einen freien Kopf und die richtige Stimmung hatte, um mal wieder ein eigenes Thema zu eröffnen. :)


    Die Frage nach meiner eigenen Einstellung dazu ist wesentlich schwerer zu beantworten...
    Natürlich kommt es darauf an, um wen es sich handelt, der eine weitere Chance bekommt. Meine Kinder zum Beispiel bringen mich regelmäßig zur Weißglut und/oder treiben mir die Tränen der Verzweiflung in die Augen. Und ich kann mir sicher sein, dass sich das noch oft wiederholen wird bzw. mir die wirklich schlimmen Sachen, die so in der Pubertät passieren, erst noch bevorstehen. Trotzdem liebe ich sie bedingungslos. Ich weiß, dass es zur Eltern-Kind-Beziehung einfach dazugehört und sogar durchaus einen Zweck hat. Außerdem weiß ich, dass der Kummer an anderer Stelle durch Freude, Stolz und einen Eimer voller Glückshormone wieder aufgewogen wird. Bei anderen Personen würde ich es sicher nicht tolerieren, wenn sie mich öfters an den Rand der Verzweiflung treiben.


    Bei Freunden und Bekannten kommt es eher auf die Art der Verletzung an. Unpünktlichkeit zum Beispiel, da weiß ich, dass es bei manchen regelrecht ein Teil der Persönlichkeit ist, den man nicht einfach abstellen kann. Darüber kann ich schmunzeln, oder mich einfach danach richten und selbst eine halbe Stunde später erscheinen. Oder ich kann es sagen, wenn ich mich über das Warten geärgert habe. Aber das ist für mich gar keine "zweite Chance"-Kategorie.


    Bei anderen Dingen... gebe ich wohl eher zu viele Chancen als zu wenige. Doch irgendwann setzt dann der von einigen schon genannte Selbstschutz ein. Auch wenn ich ziemlich lange brauche, um zu erkennen, dass er angebracht ist.
    Ein Grund, keine weiteren Chancen mehr einzuräumen, ist für mich ist die Erkenntnis, dass man einfach zu verschieden ist, um dauerhaft gut miteinander auszukommen. Da macht es dann auch keinen Sinn, es wieder und wieder und wieder zu probieren, sondern es ist besser, einfach getrennte Wege zu gehen.
    Dabei kann ich durchaus, so wie euridike es beschreibt, innerlich abschließen und Frieden schließen. Übrig bleibt nur eine kleiner Warnschranke, die mich davon abhält, den gleichen Irrweg noch einmal einzuschlagen, nachdem Gras über die Fahrspur gewachsen ist.


    LG carolyn

    Wenn du tot bist, weißt du nicht, dass du tot bist. Es ist nur schwer für die anderen.

    Genauso ist es, wenn du blöd bist...

  • Zitat

    Original von maus:
    Wer mich bewusst und absichtlich tief verletzt, der hat es auf ewig versch.... bei mir und da gibt es auch keine zweite Chance.


    Wie kann man das für sich selbst herausfinden ob die tiefe Verletzung von jemandem bewusst und absichtlich geschehen ist ?


    Müsste man denjenigen dann fragen, ob er einen bewusst und absichtlich gekränkt bzw. tief verletzt hat ? Anders könnte man es ja nicht herausfinden, oder ? Und was dann, wenn der andere blockiert und kein Gespräch oder keinen Kontakt mehr mit einem haben will, obwohl man ihm unter Umständen sogar mehrmals ein klärendes Gespräch anbietet ? Kann man dann automatisch davon ausgehen, dass er einen bewusst und absichtlich tief verletzt hat ?


    Für mich liegt z.B. ein großer Vertrauensbruch darin begründet wenn jemand ständig über mich mit anderen redet und dies dann wieder womöglich noch über andere (und vielleicht dann auch noch in verdrehter Form) wieder zu mir zurück kommt und ich mich nicht direkt dazu äußern kann. Aber selbst da stellt sich für mich dann auch noch die Frage, warum macht derjenige das überhaupt ?


    Mir ist daher der direkte Weg, der vielleicht auch unangenehm sein kann, immer am liebsten. Also mal ein Beispiel: Jemand sagt zu mir du bist das größte A...l...c das ich je getroffen habe, weil wir uns vielleicht heftig gestritten haben, und der gleiche käme am nächsten Tag und würde zu mir sagen: "Du, das mit dem A...l...c tut mir leid", dann wäre dies auch ein für alle mal für mich erledigt.


    Andererseits kommt es für mich auch sehr darauf an, wie gern ich jemandem habe. Jemandem den ich sehr gern habe, verzeihe ich nicht nur leichter, sondern auch viel öfter und mag die Enttäuschung auch noch so groß gewesen sein. Eine "Warnschranke", so wie es carolyn beschreibt, habe ich da nicht. Da ich es immer und immer wieder versuchen würde, selbst auf die Gefahr hin, wieder enttäuscht zu werden.


    Anderseits bin ich sicher für viele auch recht schwierig, da ich immer sehr direkt bin und es da dann sicher auch vorkommt, das sich ein anderer beleidigt fühlt und umgekehrt dann mit mir nichts mehr zu tun haben möchte. Aber das ist mir allemal lieber als jemandem immer nur Honig ums Maul zu schmieren und was ganz anderes über denjenigen zu denken, als es ihm direkt und auch knallhart zu sagen.


    carolyn - danke für die Erklärung auf meine Frage, wie so du diesen Thread gerade heute, bzw. gestern, aufgemacht hast.


    lg
    EricS

  • Also, wenn es um zwischenmenschliche Beziehung und Freundeskreise geht, dann ist meine Meinung dazu eigentlich ganz einfach. Ich habe relativ wenig freie Zeit, die ich am liebsten dann so verbringe, dass ich möglichst viel davon habe. Ganz natürlich finde ich es dann, dass ich diese Zeit mit Personen verbringe, mit denen ich am besten klar komme und mit denen es möglichst harmonisch zugeht. Das Arbeits-, Berufs- und Familienleben bringt - wie Carolyn schreibt - schon genug Sorgen mit sich und da muss man eh schon immer zurückstecken, sich beruhigen und geduldig auch die hunderste Chance einräumen.


    Von daher suche ich mir dann für meine Freizeitaktivitäten gerne die Leute aus, bei denen keine Probleme, Komplikationen oder Tragikkomödien zu erwarten sind und die ähnlich denken wie ich. Das bedeutet ja nicht, dass man diejenigen, mit denen man sich nicht treffen oder austauschen will, nicht mag oder ablehnt. Ich konzentriere mich lieber auf die Leute, die mir am wichtigsten sind - vorausgesetzt, die mögen das auch. Nicht jeder, den ich sympathisch finde, teilt umgekehrt meine Gefühle. Auch das muss ich dann mal so akzeptieren und käme gar nicht auf die Idee, das ausdiskutieren zu wollen. Jemand möchte keinen Kontakt mit mir und gibt mir das deutlich zu verstehen? Ist in Ordnung; ich halte mich jetzt auch nicht für so inspirierend, dass ich jeden, der mit mir nichts anfangen kann, vom Gegenteil überzeugen will. Sympathie und Antipathie ist meistens rational gar nicht zu begründen, das sind wohl eher Instinkte.


    Deswegen unterscheidet man ja allgemein das höfliche, distanzierte und unverbindlich freundliche Miteinander in der Öffentlichkeit und die Privatsphäre des Einzelnen.

  • Zitat von carolyn


    Bei anderen Dingen... gebe ich wohl eher zu viele Chancen als zu wenige. Doch irgendwann setzt dann der von einigen schon genannte Selbstschutz ein. Auch wenn ich ziemlich lange brauche, um zu erkennen, dass er angebracht ist.
    Ein Grund, keine weiteren Chancen mehr einzuräumen, ist für mich ist die Erkenntnis, dass man einfach zu verschieden ist, um dauerhaft gut miteinander auszukommen. Da macht es dann auch keinen Sinn, es wieder und wieder und wieder zu probieren, sondern es ist besser, einfach getrennte Wege zu gehen.
    Dabei kann ich durchaus, so wie euridike es beschreibt, innerlich abschließen und Frieden schließen. Übrig bleibt nur eine kleiner Warnschranke, die mich davon abhält, den gleichen Irrweg noch einmal einzuschlagen, nachdem Gras über die Fahrspur gewachsen ist.


    LG carolyn



    Da kann ich dir nur recht geben.
    Den mir erging es so , das ich immer wieder Chancen (zuviel) gegeben
    habe.
    Und dadurch nur immer mehr und immer wieder verletzt wurde.
    Das wird mir net mehr so schnell passieren , den jetzt habe ich ein Schutzschild um mich gebaut.
    Das heißt in mein Fall , das ich Menschen die mich verletzt haben .
    Net mehr so schnell an mich ran lasse, und sie sich mein Vertrauen erst mal erarbeiten und zurück gewinnen müßen.


    Lg.Maria

    Ich bin nicht immer ein Engel, aber immer öfters. :angel2:


    Glück bedeutet nicht , alles zu haben,
    was man will-sondern
    die Menschen zu haben die man braucht!



  • maria
    carolyn


    Was soll ich dazu sagen Mädels ? Am besten nichts. Allerdings staune ich momentan gerade zu Bauklötze, dass ihr beiden, wenn auch jede es mit anderen Worten ausgedrückt, einer Meinung seit.


    Aber nur mal hypotetisch angenommen und was auch (fast) gar nichts mit euch zu tun hat: Wie würde so etwas funktionieren wenn zwei beispielsweise "zerstritten" sind wegen was auch immer und sich gegenseitig "geschworen" haben mit dem jeweils anderen keinen Kontakt mehr aufnehmen zu wollen ? Dann könnte man doch nie herausfinden, ob ein Vertrauen wieder erarbeitet oder gar zurückgewonnen werden kann. Oder ? Käme es in so einem Fall dann nicht darauf an, das einer von beiden den ersten Schritt machen müsste um den Kontakt wieder aufzunehmen ? Was dann letztendlich daraus wird stünde dann zwar immer noch in den berühmten Sternen, jedoch anders ginge das doch gar nicht ! Dies nur mal so am Rande von mir als kleiner Gedankenanstoss im ganz Allgemeinen bemerkt.


    lg
    EricS

Spankingträume

Hallo, wir sind die Gemeinschaft der Spankingträume. Spanking wird dem weiteren Feld BDSM zugeordnet. Viele Menschen träumen, ob insgeheim oder ganz offen, von körperlicher Züchtigung als erotische Spielweise - egal in welcher Stellung, ob nun mit der Hand, dem Paddle, Teppichklopfer, Kochlöffel, Gürtel, Peitsche, Gerte oder Rohrstock. Auch wenn es sich um Spielarten wie Internat bzw. Lehrer und Schüler, Master and Slave, Dominanz und Submission, Ageplay etc. handelt, ist die Basis immer eine einvernehmliche Handlung unter volljährigen Personen. Darüber hinaus gilt im Spanking wie im BDSM der Grundsatz "sane, safe, consensual" (SSC).


Das Forum bietet Gelegenheit, sich virtuell zu allen möglichen Themen rund um unser Hauptthema auszutauschen. Dabei muss es nicht zwingend um spanking oder andere Spielarten des SM gehen. Auch Themen aus eher alltäglichen Bereichen sind reichlich vorhanden und werden von vielen gerne diskutiert.

Wir reduzieren unsere Kommunikation hier nicht nur auf das Thema spanking, sondern unterhalten uns auch gerne über Politik, Literatur, Musik oder Film.


In der Galerie haben die Mitglieder die Gelegenheit, eigene Fotos oder Videos zu präsentieren und auch über diese mit anderen Mitliedern zu reden.

Der Kalender schafft eine einfache Möglichkeit, Termine bekanntzumachen und Erinnerungen an diese einzustellen. So geht keine Veranstaltung unter.

Wir haben auch eine Reihe von Mitgliedern unter uns, die gerne mal eine Spanking – Geschichte schreiben und auch diese dann im Forum veröffentlichen.

Einiges hiervon liegt natürlich im geschützten „Ü-18 Bereich“, aber dazu mehr in den entsprechenden Forums – Themen.


Charakteristisch für unsere Community ist, dass wir uns nicht nur virtuell austauschen, sondern auch mehrmals im Jahr reale Treffen und Spankingpartys veranstalten. Ein Highlight ist dabei sicher unser alljährliches Hüttentreffen auf der Schwäbischen Alb im Spätherbst.

Aber auch klassische Partys und Rollenspiele, vorwiegend im süddeutschen Raum, sind unser Ding. Es gibt auch kleinere Gruppen Leuten, die private Events organisieren, um in ein bestimmtes Thema tiefer einzusteigen.


Wer abseits des Partylebens nach realen Kontakten sucht, dem sei der Kontaktanzeigen – Bereich ans Herz gelegt.

Auch hier gibt es die Möglichkeit, sich zu präsentieren und bekannt zu machen.