Ein Werdegang im Rückblick

Ich kann bzw möchte eigentlich nur sagen, dass ich diese Neigung schon in mir trage, seit ich denken kann (Tom Sawyer u.ä. lässt grüßen) ohne dass ich mich an irgendein Schlüsselerlebnis erinnern kann...wenn dann muss das im Alter von ca. 3,4 Jahren gewesen sein...

Forumstechnisch gesehen war dies mein erstes, abgesehen von einer zwischenzeitlichen ca. 1 Jahr Abwesenheit bin ich seit Ende 2012 hier, wenn ich mich recht erinnere, aber wegen besagter Abwesenheit kann ich erst 2025 10jähriges feiern. (2014 war ich in einem anderen, nicht mehr existierendem Forum ziemlich stark eingebunden und eigentlich nur dort aktiv)

Toll geschrieben und schön zu lesen, julle.

Die Muse für einen solchen Rückblick habe ich mir selbst bisher aber noch nie gewährt.

... und dies irgendwie sogar ganz bewusst ...

... zumal ich mich seit einigen Jahren mit dermassen schnellen Schritten nach Vorne, hinein ins Neue gewagt habe, dass ich allein aus einer gewissen Angst heraus, beim Schulterblick wömöglich ins Stolpern zu geraten, noch niemals meinen BDSM-Blick nach Hinten geworfen habe.

Allerdings haben bei mir, die jetzt ganz genau 5 Jahre Forenaktiviät, inzwischen sehr mehr Selbstvertrauen und Selbstverständnis bewirkt, als die weit über 20 Jahre meiner praktischen Spielerfahrung davor.

Was ich allerdings ziemlich sicher weiss, ist die Tatsache, dass ich zumindest mein Ziel noch längst nicht erreicht habe und mein/unser Weg hoffentlich auch noch lange weitergehen wird ... wobei ich mich natürlich bei jeder einzelnen Weg-Gabelung, aber auch jeder neuen Exkursionen ganz hauptsächlich an der Schrittgeschwindigkeit meines Hellgirls orientieren und mich dieser anpassen werde.

Spankingträume war mein erstes Forum und daher sehe ich es als mein Heimatforum an. Seit 2011 bin ich hier dauerhaft angemeldet. In der Anfangszeit habe ich mich reger beteiligt. Zwischenzeitlich gab es auch mal lange Funkstillen meinerseits, da man nun ja leider nicht die Problem eines Multimillionärs hat, sondern ganz normale.

Hier bekam ich die Unterstützung bei meinen ersten Gehversuchen als Passive und wurde immer wieder bei der Suche nach einem Aktiven ermutigt.

Ich hatte das Glück, gleich zwei ungewöhnliche aktive Männer kennenzulernen und konnte meine Erlebnisse hier teilen.

Niemand fand es verrückt, als sich später für mich herausstellte, dass ich überhaupt nicht passiv bin. - Im Gegenteil, ich wurde ermutig, darüber zu sprechen.

Ich versuchte auch mich zu Beginn an Chats zu beteiligen, doch die waren nicht wirklich mein Ding. - Sieht man mal von den MegaChats ab, die ich mit Teufele hatte, als ich noch in Cumbria lebte. Und als wir dann noch Skype für uns entdecken, da ging die Sache richtig los.

Ich lernte sehr viele Mitglieder kennen und bin stolz darauf ein Teil ihres Lebens gewesen zu sein und noch zu sein.

Für mich persönlich war es die beste Entscheidung mich zum Spanking zu bekennen. Schade nur, dass ich es erst mit 42 getan hatte. Aber besser spät als nie und jetzt bin ich kurz vor der falschen Fuffzig und habe nichts zu bereuen.

Das Tolle an dieser Neigung ist, dass sie nie alt wird. Es gibt immer wieder etwas, dass einem neu bewegt und man entwickelt sich permanent weiter.

Doch, dass Beste von allem ist, dass ich nicht mehr allein bin, so wie bei den 41 Jahren davor. Ich bin Teil einer außergewöhnlichen Gemeinschaft und fühle mich auch als solches.

Dann meldet sich die rüstige Jubilarin auch endlich mal zu Wort.

Auch ich habe die Spankingneigung, so weit ich zurückdenken kann. Kein Schlüsselerlebnis, es war einfach da. Als ich endlich im Alter von gut 30 Jahren mal auf die Idee gekommen bin, im Internet nach meinen "seltsamen" Gelüsten zu stöbern, wurde auf vielen Seiten erklärt, dass sich die Spankingneigung erst in der Pubertät, mit dem Erwachen der eigenen Sexualität, offenbart. Toll, also habe ich mich selbst unter den Perversen noch als nicht normal empfunden. Im Lauf der Zeit habe ich dann aber doch viele Spankos kennen gelernt, die die Neigung schon von frühester Kindheit an hatten, was ich dann nochmal zusätzlich befreiend empfand.

Eigentlich hatte ich nie vor, Leute real zu treffen. Ich wollte mich nur in einem Forum über die Sache mit Gleichgesinnten austauschen. Ein wenig schwangen da auch Bedenken mit, was sich in der "Szene" wohl für schräge Vögel herumtreiben. Als sich dann aber heraugestellt hat, dass viele Forenuser genauso normale Menschen sind wie ich (hätte ich mir eigentlich denken können), ging es plötzlich ganz schnell mit einem ersten realen Kennenlernen von Holger und euridike und wenig später auch von meinem ersten Spielpartner.

Da meine Kinder noch klein waren, waren meine realen Aktivitäten aber sehr eingeschränkt. Das hat sich erst in den letzten Jahren beinahe exponentiell gesteigert und dann auf ein relativ konstantes Maß eingependelt.

Berührungsängste sind schon längst keine mehr vorhanden und ich möchte auf keinen Fall mehr auf reale Begegnungen, Spiele, Events und die neu gewonnenen Freunde aus der Szene verzichten wollen. Auch in dem, WAS ich spiele, musste ich mich erst orientieren und weiß inzwischen sehr gut, was mir taugt und was nicht. So wurden die Spiele mit der Zeit immer erlebnisreicher und intensiver und nie langweilig...