Mit zitternden Fingern drückte sie auf den Klingelknopf. Im alten Schloßgebäude hörte sie kurz darauf schlurfende Schritte und ein recht alter Butler mit grauen Haaren und einem schwarzen Anzug öffnete die Tür.
Ja bitte?
Ähm, also ich bin Tanja Maier. Sie streckte die Hand aus, die der Butler jedoch gefliessentlich übersah.
Tanja war es nicht gewohnt, in höheren Kreisen zu verkehren und ihr wurde noch mulmiger. Worauf hatte sie sich bloß eingelassen, als sie auf die kleine Annonce geantwortet hatte? Sie war Studentin und wollte sich lediglich ein bißchen Geld in den Ferien dazu verdienen, jedoch pochte noch eine andere Ader in ihr, die sie hatte aufhorchen lassen.
In der Anzeige hatte gestanden: Älterer Herr sucht folgsame Angestelle für den Haushalt und andere Dienste auf non-sexueller Basis. Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Die Telefonnummer, die dort noch stand, hatte sie sofort angerufen. Es muß wohl der Butler am Telefon gewesen sein, der ihr gerade die Tür geöffnet hatte, vermutete sie. Nun folgte sie ihm durch einen großen, runden Flur, von dem mehrere Türen abgingen und eine breite Treppe nach oben führte.
Bitte hier entlang, Fräulein Maier., wies sie der Butler an und zeigte auf eine offene Tür. Mein Name ist übrigens Johannes. Der Herr wird gleich kommen, ich bitte um Geduld.
Und so ließ er sie vor der Tür stehen und ging schlurfenden Schrittes die Treppe hinauf. Tanja setzte sich in der Zeit vorsichtig auf die Kante eines sehr alt und antik aussehenden Sessels. Nervös wippte sie hin und her und knetete den Griff ihrer Tasche. Fahrig fuhr sie mit den Fingern durch ihre Haare und behielt unbeirrt die Tür im Auge. Endlich hörte sie Schritte. Sie hörten sich kraftvoller an, so daß sie auf den Hausherrn schloß. Als dieser zur Tür herein kam, zuckte sie kurz zusammen. Er war von großer und beeindruckender Statur, sein Alter schätzte sie auf 45 Jahre und er hatte schon einige, graue Haare. Seine dunklen Augen ruhten warm auf ihr, als er hereintrat und auf sie zukam.
Sie sind Fräulein Maier?
Ja, Tanja Maier. Ich komme wegen Ihrer Anzeige. Sie entspannte sich etwas.
Mein Name ist Ulrich Wappenstein. Wie alt sind Sie? Und was machen Sie im Moment beruflich?
Ich studiere gerade und ich bin 24 Jahre alt. Darum suche ich noch eine Stelle, wo ich ein wenig Geld verdienen kann. Entweder in den Semesterferien oder danach, wie es sich dann einrichten liesse.
Gut. Er musterte sie. Sein Blick glitt über ihre blonden, zum Pferdeschwanz gebundenen Haare über ihre schmale Silouette bis hin zu ihren Füssen, die in kurzen, schwarzen Stiefeln steckten. Dann lächelte er sie an. Sie sind die zehnte Bewerberin, aber bisher hat mir keine so gut gefallen.
Sofort mußte Tanja an die Annonce denken, wo das Non-sexuelle erwähnt wurde. Wieso war es dann wichtig, wie die Angestellte aussah? Unsicher lächelte sie ihn an. Und er lächelte zurück. Der warme Glanz seiner Augen ließen ihre Zweifel kleiner werden und sie wurde wieder ruhiger.
Nun gut. Ich habe einen Vertrag vorbereitet. Es gibt eine vorschriftsmäßige Bekleidung, die Sie während der Arbeit bei mir tragen werden. Ich schlage vor, daß Sie erst einmal für eine Woche in unser Gästezimmer einziehen werden. Entschließen Sie sich, länger bei mir arbeiten zu wollen und bin auch ich gewillt, Sie zu behalten, können Sie dauerhaft ein Bedienstetenzimmer bewohnen.
Er trat einen Schritt auf die Tür zu. Ein letztes Mal haben Sie nun die Entscheidungsfreiheit falls Sie bleiben wollen. Möchten Sie zuerst den Vertrag oder Ihre Arbeitskleidung sehen?
Ruhig blickte er sie an. Sie versuchte verwirrt, seine Worte zu sortieren. Es war alles so neu. Und es hörte sich so ungewöhnlich an. Unruhig sah sie von ihren Füßen zur Tür und auf die Möbel im Zimmer. Doch sie konnte sich nicht entscheiden.
Wenn Sie sich nicht entscheiden möchten, werde ich das für Sie übernehmen.
Er griff zur Türklinke. Komm her. Ruhig aber bestimmt duzte er sie.
Auch Tanja hatte es bemerkt und war zusammengezuckt. Dann stand sie auf. Unschlüssig stand sie eine kurze Zeit da, dann setzte sie sich in seine Richtung in Bewegung.
Gut so, Tanja. Er lächelte. Ihre Nerven beruhigten sich wieder etwas. Alles war in Ordnung, sagte etwas in seiner Art. Und Tanja wollte ihm glauben.
Sieh her. Dort drüben ist eine Tür. Er zeigte neben die Treppe, die nach oben führte. Dort gehst du hinein. Du findest die angemessene Bekleidung für dieses Haus vor. Ziehst du sie an und kommst so zu mir zurück, weiß ich, daß du diesem Teil des Vertrags zustimmst. Wenn nicht, dann mußt du leider dieses Haus verlassen und wirst nie wieder zurückkehren. Das muß dir klar sein.
Wieder sah er sie mit seinen dunklen Augen an. Doch diesmal meinte sie, eine Gefühlsregung in seinem Gesicht ablesen zu können. War sie ihm wirklich so wichtig? Wie viele der Mitbewerberinnen hatten es bis zum Ankleidezimmer geschafft? Sie nickte. Ihr Mund war vor Nervosität so trocken, daß sie kein Wort herausbrachte.
Langsam ging sie an Herrn Wappenstein vorbei und auf die zugewiesene Tür zu. Dann sah sie sich in dem Zimmer um. Sie fand Bekleidung vor, die auf den ersten Blick nicht ungewöhnlich war. Da war eine Bluse, die an einem Bügel hing. Sie war weiß und recht durchsichtig. Daneben hing ein schwarzer, kurzer Rock. Auf einem kleinen Tischchen lagen eine schwarze Strumpfhose, ein weißes Höschen und ein schwarzer Spitzen-BH. Unter dem Tisch stand ein Paar hochhackiger Pumps. Dann fiel ihr Blick auf noch etwas. Sie sog unbewußt scharf die Luft ein. Vorsichtig nahm sie den Gegenstand in die Hand. Auf den ersten Blick sah es aus wie ein Hundehalsband. Unsicher drehte sie es hin und her. War das ein Scherz? Das Halsband bestand aus einem schwarzen, weichen Leder mit einer Metallschnalle. Vorn war ein kleiner Metallring eingehängt.
Ein Schauer lief ihr über den Rücken, als ihr klar wurde, was er von ihr verlangte. Der Begriff folgsame Angestellte aus der Anzeige kam ihr wieder in den Sinn. Jetzt wußte sie, was gemeint war. Zögernd stellte sie ihre Tasche ab. Noch immer konnte sie sich nicht entschließen, doch dann gab sie sich einen Ruck. Sie zog ihre schwarzen Stiefeletten aus und stellte sie neben die Pumps. Danach öffnete sie den Reißverschluß auf der Rückseite ihres hellen Cordrocks und zog ihn aus. Sie schlüpfte auch aus ihrem fliederfarbenen Cardigan und legte beides sorgfältig auf den Tisch neben die Unterwäsche. Es folgte ihre fliederfarbene Feinstrumpfhose und ihre eigene Unterwäsche. So nackt, wie sie nun in dem unbekannten Raum stand, kam sie sich sehr verletzlich vor. Schnell streckte sie ihre Hände aus und zog die neue Unterwäsche an. Dann folgte die schwarze Strumpfhose. Sie schlüpfte in den Rock und zog die Bluse an. Diese steckte sie in den Rock. Danach nahm sie die Pumps und zog sie an. Unsicher stand sie auf den hohen Absätzen. Sie wandte sich um und entdeckte einen Spiegel an einer Wand. Dort ging sie mit leicht pochendem Herzen hin und betrachtete sich. Der BH schien durch die Bluse durch und ließ auch einiges von ihrer schmalen Figur erahnen. Dann stöckelte sie zum Tisch zurück. Wieder griff sie nach dem Halsband. Sollte sie es wirklich tun? Jetzt gab es kein zurück mehr. Sie wollte es wissen und so ging sie wieder hinüber zum Spiegel. Dort schaute sie hinein, während sie sich das Halsband um den Hals legte.
Darf ich dir helfen, Tanja? Sie zuckte zusammen........
....und wie es weitergeht, lässt sich wie immer im Geschichtenbereich herausfinden.
Grüssle
Holger