Das Burgfräulein Jennina von Rosenstolz von Onuk

  • geschrieben am 10.06.2006, 18:52 von Holger



    An und für sich war Jennina ein ziemlich vernünftiges Mädchen. Einzig diese seltsame Faszination, die sie für das späte Mittelalter empfand, stand im krassen Gegensatz dazu. Stundenlang konnte sie irgendwo sitzen und Löcher in die Luft starren und sich dabei in ihre ausgedachte Heldin Jennina von Rosenstolz hineinversetzen. Deren Abenteuer, deren Kleidung, deren Missgeschicke und amouröse Verwicklungen empfand sie teilweise als realer als die wahre, zugegebenermaßen oft auch langweilige Wirklichkeit.


    Sie war eine begnadete Uminterpretiererin realer Situationen. Schnell wurde aus dem ihr gegenübersitzenden Kollegen ein hilfsbereiter Beschützer, aus dem mal wieder streikenden Kopierer auf dem Flur ein blutrünstiger Drache und aus der aufgedonnerten Schnepfe aus der Nachbarabteilung die Hexe auf dem Scheiterhaufen.


    Ihr Kleiderschrank enthielt eine beachtliche Sammlung von, der Epoche und dem fantasierten Stand eines Burgfräuleins, nachempfundenen Kleidungsstücken. Wirklich historisch konnte man diese nicht nennen. Dazu fehlte ihr die Bereitschaft das notwendige Geld zu investieren und auch die entsprechende Traute einen Schneider aufzusuchen und ihm die eigenen Vorstellungen offen zu legen.


    Nichtsdestotrotz pflegte sie ganze Wochenenden in dieser Kleidung zu verbringen. Allein - ganz ihren Fantasien hingegeben. Die Wohnung konnte sich in einen Ballsaal verwandeln - oder in einen Kerker in dem sie angekettet - bei Wasser und Brot darbend - eingesperrt war.


    * * *


    Und dann hatte sie diese Abteilung im städtischen Museum entdeckt. Es war unglaublich! Dort waren Szenen nachgestellt, die direkt ihren Fantasien entsprungen zu sein schienen. Seit zwei Wochen besuchte sie nun schon die entsprechenden Räume täglich und verfluchte die Sonntage, an denen geschlossen war.


    Vor allem einer der Räume hatte es ihr angetan. Jennina - so nannte sie sinnigerweise die lebensgroße Puppe - stand vor einer Wandtafel. Gekleidet war sie in ein üppig mit Spitzen und Rüschen besetztes langes Kleid, welches sich vor allem dadurch auszeichnete, dass es in der Taille extrem eng geschnürt und im Gegensatz dazu auf den Hüften sehr ausladend gepolstert war. Auch die Gesäßgegend war so ausstaffiert, und um das Exponierte dieser Körperregion noch weiter hervorzuheben mit einer großen Schleife verziert, deren Bänder wie der Schweif eines Pferdes über den gewölbten Po herabhingen.


    Burgfräulein Jennina hatte offensichtlich eine Rechenstunde zu absolvieren. Die andere Puppe - augenscheinlich ihr Tutor - schwarz gekleidet mit strengem Stehkragen - stand neben ihr, in der Hand hielt er einen Zeigestock. Sein missbilligender Blick war auf die Zahlen auf der Tafel gerichtet. Der Rechenfehler war nicht zu übersehen. Jennina wiederum schaute über die Schulter zu ihm zurück und warf ihm einen furchtsamen Blick zu.


    Jennina - also jetzt die echte - hatte sich in diese Szene verknallt. In die Körperhaltungen, die Kleidung - das sich andeutende Unheil, dass über das Burgfräulein hereinzubrechen drohte etc. Nach jedem Besuch der Ausstellung wurde ihr Verlangen größer, wenigstens einmal dieses wundervolle Kleid zu tragen. Sie war zu der Ansicht gekommen, dass es passen würde, da doch die Puppe genau ihre Größe zu haben schien. Es einmal anziehen und dann ein paar Fotos von sich zu machen, danach stand ihr der Sinn. Und ganz langsam nahm in ihrem Kopf ein Plan Konturen an, wie dies zu bewerkstelligen sei.


    In den nächsten Tagen kundschaftet sie das Museum gründlich aus. Unter den Möbeln, die zu der sie so beeindruckenden Szene gehörten, befand sich auch eine recht große, schwarzeicherne Truhe. Sie hatte bemerkt, dass der Museumswächter, der für diesen Abschnitt zuständig war, sich so etwa einmal pro Stunde entfernte, um dann nach fünf Minuten mit einer Tasse Kaffee zurückzukommen. Eines frühen Nachmittags - zu dieser Zeit traf man eigentlich selten einen Besucher in der Ausstellung an - passte sie den Moment seiner Abwesenheit ab und kroch geschwind unter dem Absperrseil hindurch. Das Schloss der Truhe war glücklicherweise nicht abgeschlossen. Jennina öffnete sie und warf einen hastigen Blick hinein. Die Truhe war gänzlich leer und bot genügend Platz um sich darin verstecken zu können.


    Als der Wärter zurückkam hatte Jennina den Raum schon wieder verlassen. Sie zitterte vor Aufregung am ganzen Körper. Ja! So würde sie es machen! Niemand würde bei Ende der Öffnungszeit die Truhe überprüfen. Jennina würde sie als Ein- und Ausgang zur geheimnisvollen Welt des Mittelalters nutzen.


    * * *


    Am Freitag nachmittag packte sie ihren kleinen Rucksack. Eine Thermoskanne voll Tee, ein paar Kekse, eine Tafel Schokolade, eine Taschenlampe - und natürlich die neu erworbene Digicam. Eine normale Kamera schien ihr ungeeignet. Sie hätte ja den Film hinterher zum Entwickeln fortgeben müssen. Das wäre ihr zu peinlich gewesen.


    Der Wärter nickte ihr freundlich zu. Er kannte die junge Frau schon. Dass sie so häufig hierher kam war ihm zwar schon aufgefallen, doch hatte er nie über das Warum nachgedacht. Für Jannina begann die zermürbende Zeit des Wartens. Hatte der Kerl denn heute keinen Kaffeedurst? Wie lange würde sie hier noch herumscharwenzeln können, ohne dass er Verdacht schöpfte.


    Dann endlich! Sie hatte sich in einen Nachbarraum zurückgezogen und spähte gelegentlich durch den Verbindungsgang. Ja! Er war verschwunden. Wie lange schon? Das Herz schlug ihr bis zum Halse, als sie in den Raum schlich. Vom Wärter war nichts zu sehen.


    \'Jetzt schnell!\' trieb sie sich an, kroch unter dem Seil durch, zog den Bügel des Schlosses aus der Öse des Riegels, und klappte diesen hoch. Dann hängte sie das Schloss wieder ein. \'Hoffentlich merkt keiner, dass es nicht ordentlich vorgehängt ist!\' dachte sie, während sie den Deckel der Truhe öffnete.


    Da! Schritte! Ihr stockte der Atem. Zurück konnte sie jetzt nicht mehr. Hastig kletterte sie in die Truhe und schloss den Deckel über sich. Viel zu schnell - denn es gab einen lauten Bums, als er auf dem Truhenrand auftraf.


    Zitternd schmiegte sie sich an den Boden der Truhe. Hoffentlich - hoffentlich hatte der Wärter nichts mitbekommen. Durch das dicke Holz gedämpft konnte sie seine Schritte gerade noch erahnen. Dann erstarb jedes Geräusch.


    Es dauerte sicher zehn Minuten, bevor Jennina auch bloß wagte die Augen zu öffnen. Totale Dunkelheit umfing sie. Sie starrte weitere zehn Minuten in die Schwärze, die sich als doch nicht ganz vollkommen herausstellte. An zwei, drei Stellen drang etwas Licht durch Spalten in den dicken Eichenbohlen, aus denen die Truhe vor Hunderten von Jahren gearbeitet worden war.


    Ganz vorsichtig richtete Jennina sich in der Truhe auf. Noch viel vorsichtiger wand sie sich aus den Gurten des Rucksacks und setze ihn lautlos auf dem Truhenboden ab. Wenn sie den Kopf etwas zur Seite neigte und die Schläfe gegen den Deckel presste, dann konnte sie durch eine der Spalten spähen. Wie es der glückliche Zufall wollte, war diese Spalte ganz genau auf den Stuhl des Wärters gerichtet, der immer noch seine Tasse in der Hand hielt und gelegentlich daran nippte.


    Er schien keinen Verdacht geschöpft zu haben. Leeren Blicks starrte er die Szene mit dem Burgfräulein und ihrem Tutor an, und als er die leere Tasse endlich zur Seite stellte klappten ihm bald die Augenlider zu und sein Kinn sank auf seine Brust. Die nervtötende Zeit des Wartens hatte für Jannina begonnen. Der Innenraum der Truhe heizte sich schnell durch Janninas Körperwärme auf. Nach und nach entledigte sie sich ihrer Jacke, der Schuhe und Strümpfe - dann auch des Pullovers und letztendlich auch der Hose. Jedes mal, wenn sie den Eindruck bekam, dabei zu viel Lärm gemacht zu haben lugte sie zitternd durch die Ritze. Einmal erschrak sie zutiefst. Der Wächter war verschwunden. Doch schon bald tauchte er mit einer frischen Tasse Kaffee auf. Jennina musste über ihr eigenes Erschrecken schmunzeln. Zum erstenmal wagte sie es ihre Taschenlampe einzuschalten. Um sie herum war nur rohbehauenes, schwarzglänzendes Holz. Jennina genehmigte sich einen Becher Tee.


    Draußen nickte der Wärter wieder ein. Jennina wurde in der Schwüle ihres Gefängnisses auch einigermaßen schläfrig. \'Zu blöd, dass ich kein Kissen mitgenommen habe!\' schalt sie sich. So gut es ging rollte sie die jetzt überflüssige Kleidung zusammen und stopfte sie unter ihren Kopf. Nur in T-Shirt und Slip gekleidet rollte sie sich auf dem harten Boden ein. Bequem war das nicht. Vor allem, weil die Truhe nicht lang genug war, um sich darin ganz ausstrecken zu können. Trotzdem schlief sie augenblicklich ein.


    * * *
    Was nach dem Erwachen passiert, ist wie immer in der Geschichten - Abteilung zu finden.


    Grüssle


    Holger

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