Frust mit Spanking Fantasien

Blöd sicher nicht.

Bei mir ist es nicht anders, das Delta zwischen der Vorstellung (oder meinetwegen "Fantasie") und der Realität ist ziemlich groß und das nicht nur beim ersten Mal, sondern auch nach vielen Jahren immer noch. Das rationale Wissen darum scheint also nichts daran zu ändern, wie es sich in Gedanken darstellt.

Nichtsdestotrotz gibt es natürlich Möglichkeiten, daran etwas zu ändern, indem die praktische Umsetzung eben der Fantasie angeglichen werden muss. Meine Vermutung ist, dass das damalige reale Erlebnis einfach viel zu heftig war, weswegen ein erneuter Versuch, diesmal aber eben sehr viel zurückhaltender, durchaus in RIchtung des gewünschten Ergebnisses führen kann.

Es kann natürlich Einschränkungen geben: Aus "gefesselt und geknebelt der Arsch versohlt" geht nicht zwingend hervor, ob das Versohlen in der Fantasie dabei besonders heftig ausfällt (auch wenn die beiden ersten Aspekte es natürlich ein wenig suggerieren). Das lässt sich dann in der Realität vermutlich nicht so umsetzen, sondern wird dann eher darauf hinauslaufen müssen, dass die Hiebe eher leicht - ich hätte fast geschrieben: symbolisch - ausfallen müssen, was dann hier zwar nicht genannte, aber vielleicht mögliche weitere Aspekte wie Tränen und insbesondere länger anhaltenden Spuren/Striemen/Hämatome ausschließt.

Insgesamt lässt sich sicherlich viel durch den Faktor Zeit erreichen: Langsam und behutsam anfangen, die Intensität vorsichtig steigern, dem Körper (und auch der Psyche!) Gelegenheit geben, sich an den Schmerz zu gewöhnen. Es dauert, bis die entsprechenden Hormone durch den Körper strömen und auch, bis eine gewisse Taubheit der Nerven am Hintern einsetzt, die am Ende auch heftigere Hiebe erträglich macht. Direkt in die Vollen zu gehen, dürfte selbst für die hartgesottensten Masochisten kaum zu erotisieren sein.

Nachtrag: Wichtig ist natürlich auch die Kommunikation im Vorfeld. Den Begriff "Domina" interpretiere ich mal so (bitte gern widersprechen, wenn ich hier auf dem Holzweg bin), dass es sich dabei um eine professionelle Dienstleisterin gehandelt hat.

Nun habe ich eine derartige Dienstleistung noch nie in Anspruch genommen und dementsprechend auch keine direkte Erfahrung damit, aber ich gehe dennoch davon aus, dass die meisten dieser Profis die oben angesprochenen Aspekte kennen und schon allein aus wirtschaftlichem Interesse (die Kundschaft soll ja zufrieden nach Hause gehen, um anschließend möglichst häufig wieder zu kommen) berücksichtigen sollten. Klar, schwarze Schafe gibt es überall und vielleicht hat auch die erfahrenste und empathischste Domina mal einen schlechten Tag und du das Pech, bei deinem Besuch einen solchen erwischt zu haben.

Dennoch ist auch denkbar, dass hier ein Missverständnis (und das bitte nicht als "Schuldzuweisung" verstehen) vorlag: Vielleicht bist du zu der Dame gegangen, hast ihr von deiner Fantasie erzählt ("Fesselung! Knebel! Und bitte so richtig den Hintern verdreschen, dass einem Hören und Sehen vergehen!") und das hat sie dann umgesetzt. Richtigerweise hätte es aber besser heißen sollen, dass du die Vorstellung, unter solchen Umständen versohlt zu werden, erotisch findest (und bislang keine praktische Erfahrung damit hast - auch eine wichtige Information). Das ist auch etwas, über das du dir im Vorfeld selbst erst einmal klar werden musst: Was ist es, das dir wichtig ist? Das Ausgeliefertsein durch die Fesselung? Das physische Empfinden der Hiebe? Die Ankündigung der Hiebe vorher? Der warme Hintern danach? Die verbale Begleitung der Tracht Prügel? Oder etwas anderes? Das solltest du auf jeden Fall der Dame mitteilen, bevor sie dann zu Werke schreitet.

Kann das mit überzogenen Erwartungen zu tun haben oder mit dem Fakt, dass man ja irgendwie etwas plant, was Wünschen entsprechend ablaufen soll? Frust entsteht dann meistens, so dass es das Beste ist, nichts zu planen? wobei, bspw. muss ein erstes Mal auch terminlich abgesprochen werden und was kann denn eig schiefgehen?