Durch Heinrich Grevens Mithilfe änderte sich auch die Intensität der Erziehungsmethoden, die Madame anwendete. Die Mädchen staunten, als plötzlich ein Mann auftauchte. Die Überraschung vergrößerte sich noch, da Colette ihnen mitteilte, dass Heinrich gewisse Rechte innehatte. Sollte er es für nötig befinden, drohte den Damen eine Strafe, auch wenn Madame Colette selbst nicht zugegen war. Selma zitterte bei dem Gedanken, dass Heinrich handgreiflich werden könnte. Der Komtesse behagte die Vorstellung, dass er sie übers Knie nahm. Selmas blitzende Augen suchten immer wieder nach dem gutaussehenden Mann, der ganz beiläufig zuhörte, wie Colette seine Aufgaben beschrieb. „Herr Greven wird mich bei Eurer Erziehung unterstützen. Er gehört zu der seltenen Spezies der weltgewandten Herren und weiß daher auch, auf was es in punkto guten Benehmens ankommt. Heinrich ist zudem mit zwei Schwestern aufgewachsen, so dass er sich mit jungen Damen bestens auskennt!“
Der 19 Jahre alten Nelly kribbelten die Sitzbäckchen, als sie sich eine gewisse Situation vorstellte. Die Frau des Schulmeisters schien von Heinrichs Anwesenheit auch sehr angetan, woraus Colette ihre Schlüsse zog. Sie musste achtgeben, dass sich die jungen Frauen nicht in erotischen Tagträumen verloren. Ihre Sorge war unbegründet, da Heinrich diese Gefahr ebenfalls sah, und ihr entgegen wirken wollte. Die Gelegenheit ergab sich schneller, als er es gehofft hatte. Es geschah bei der täglichen Kaffeetafel, zu der das pünktliche Erscheinen der jungen Damen unerlässlich war. Colette sah mit Freude, dass sowohl Nelly als auch Nathalie zu gegebener Zeit am Tisch saßen. Was Madame ärgerte, war die Tatsache, dass die Komtesse namens Selma noch nicht auf ihrem Platz saß. Heinrich erklärte sich bereit, nach der Adligen schauen zu wollen. Er erhob sich, um das Zimmer der Komtesse aufzusuchen. Einem Gefühl folgend, verzichtete Heinrich aufs Anklopfen. Er riss also in brüsker Manier die Türe auf.
Der nicht gerade unerfahrene Mann staunte, als er die Komtesse entdeckte. Selma hockte mit geöffneten Beinen auf ihrem Bett, was noch nichts Besonderes gewesen wäre. Heinrich sah aber, dass die Dame nicht nur ihre Röcke gerafft hatte, sondern dass ihre Finger auch auf einer ungewöhnlichen Stelle lagen. Selmas Höschen schien verrutscht, wodurch Heinrich ihr Schamhaar sehen konnte. Selma ließ ein Buch fallen, als sie den Herrn erblickte. Schnell schob sie ihr Kleid über die Blöße. Heinrich musste sich ein Schmunzeln verkneifen, als er den Titel sah. „Die Liebesabenteuer eines Chevaliers“ machte klar, um was für eine Art Lektüre es sich hierbei handelte. Selma lief rot an……
Wie sich das Ganze weiterentwickelt, lässt sich im Geschichtenbereich herausfinden.
Viel Spaß!
Grüssle
Holger