Wie überwand ich es? - Frage an den Aktiven
Unter dieser Überschrift hatte ich eine Diskussion in einem anderen Forum gestartet und möchte es hier auch gern machen.
Ich tat mich allerdings etwas schwer damit einen geeigneten Titel zu finden, der direkt erklärt, welcher Aspekt mich interessiert.
Altersmäßig und von den unterschiedlichen sozialen Herkünften her sind wir ein sehr gemischtes Forum und daher dürften die Antworten naturgemäß sehr interessant werden. Mich interessiert gerade bei den aktiven Männern, wie sie für sich damit klarkamen, als sie erkannten, dass sie gern Frauen versohlen wollten.
Ich kann mir dieses als ziemlichen Schock vorstellen, wenn man für sich plötzlich feststellt, dass man gern eine Frau übers Knie legen möchte, obwohl man damit aufgewachsen ist, dass man Frauen nicht schlagen darf, oder dergleichen. Ich hoffe wirklich, dass ich es nicht zu überkompliziert ausdrücken. Mir geht es um diesen ersten Moment, des Erkennens, dass man gern jemanden schlagen möchte, obwohl man bspw. liberal erzogen wurde.
Ich selbst bin Jahrgang 1969 und wuchs in den 70igern auf. Da gab es noch genug Filme oder auch Realsituationen, wo Frauen noch gezüchtigt wurden. Zwar war die sogenannte Eheerziehung als solches nicht mehr wirklich gesellschaftsfähig, doch erinnere ich mich auch noch an genug Zeitungscartoons, in dem er sie übers Knie legte, weil sie das Kaffeewasser anbrennen ließ, und ähnliches.
So nun höre ich auf, es näher zu erklären, da ich denke, dass die eigentlich Aussage: "Wie fühltet ihr euch als Mann, als ihr damals erkanntet, dass ihr Frauen versohlen wollt?" , nichts mit Frauenverachtung oder dergleichen zutun hat.
Sollte sich jemand angegriffen fühlen, möchte ich mich im Vorfeld entschuldigen und festhalten, dass dies nicht darauf abziehlt irgendwelche Brutalos zu entlarven. Es geht lediglich ums sich trauen die eigene Spankingneigung auszuleben.
Möglicherweise lässt es sich am einfachsten mit der Textzeile aus Herbert Grönemeyers Lied, Männer, erklären. Die Beziehung wurde von ihr beendet und er trifft den neuen Freund seiner ehemaligen Partnerin, die er immer noch liebt.
"... Meine Faust will in sein Gesicht - und darf nicht..."
Also hier sind die Gefühle ja eindeutig, doch stehen sie im Konflikt mit der vorherrschenden Moral. Es ist nachvollziehbar, weshalb er so fühlt und handeln möchte, doch wäre es eine strafbare Handlung.
- Und hier sehe ich, für mich persönlich, die moralische Miserere für den Mann. Das Verlangen nach Befriedigung seines Wunsches eine Frau zu versohlen, doch moralisch keine Frauen schlagen zu dürfen. - Ich stelle mir dies unheimlich schwierig und auch frustrierend vor.
Beispielsweise war ich mit 18 Jahren eine freudige Verfechterin der Gleichberechtigung. Doch geriet ich in einen unglaublichen moralischen Konflikt, als mir mein Freund während einer sehr zivilisierten Meinungsverschiedenheiten unerwartet gestand, dass er mich für mein Benehmen am liebsten übers Knie legen würde. Sowohl nach außen und auch 50% innerlich, war ich empört und äußerte dies auch. Wobei die anderen 50% ihn regelrecht anflehten "ein Mann zu sein" und sich über meinen Protest hinwegzusetzen. Doch konnte ich diese verräterischen 50% nicht gewinnen lassen, da dies ja eigentlich gegen meine Grundeinstellung ging.
Das meinte ich mit inneren Konflikt.