Vom Zauberlehrling zum Zauberlehrstück

  • Wer kennt sie nicht, die Ballade "Zauberlehrling" von Johann Wolfgang von Goethe. Schon in der Schule hat mich dieses Werk irgendwie angesprochen. Weniger angetan war ich davon, dass wir das Ding auswendig lernen mussten. :huh: Doch der Erfolg davon ist, dass Teile daraus bis heute hängen geblieben sind. Ich hatte damals in der Schule auch mal eine Blödel-Version des Gedichtes auf unseren Deutschlehrer und Schuldirektor geschrieben und diese in unserem Klassenzimmer ausgehangen. Doch davon war nun unser Lehrer nicht sonderlich amüsiert, obwohl ich und meine Klassenkameraden dies sehr lustig fanden. :/


    Kürzlich hörte ich die Ballade auf eindrucksvolle Weise wieder mal vorgetragen bei einer Veranstaltung. Das hat meine Erinnerungen zurück gerufen und - vermischt mit meinen aktuellen Eindrücken ;) - mich dazu animiert, einen neuen Text, angelehnt am Vorbild, zu reimen. Den Rohentwurf erstmal fertig gestellt, hat sich gezeigt, dass es der alte Meister Goethe wirklich drauf hatte. Denn an dessen Versmaß und Reimschema heranzukommen, war gar nicht so einfach. Und das neue "Werk" sollte ja dessen Vorgabe entsprechen.


    Glücklicherweise hat sich eine versierte Schreiberin, nämlich unsere liebe carolyn, eingebracht und in mehreren Arbeitsschritten ist aus meinem ursprünglichen ersten Entwurf unser gemeinsames Werk entstanden. Dieses möchte ich euch nun präsentieren und wünsche viel Spaß beim Lesen. :) Vielleicht animiert es ja zu Ergänzungen, Weiterführungen oder eigenen Kreationen ... ;)



    Das missglückte Zauberlehrstück


    Hat der alt‘ Erziehungsmeister

    sich doch einmal wegbegeben!

    Und nun sollen seine Geister

    auch nach meinem Willen leben.

    Seine Wort und Werke

    merkt‘ ich und den Brauch,

    und mit Geistesstärke

    tu ich Wunder auch.


    Walle! Walle

    manche Strecke,

    dass zum Zwecke

    reichlich Hiebe

    heftig und mit vollem Schwalle

    zu ‘nem Arschvoll sich ergiebe.


    Und nun komm, du alter Rattan,

    schnell heraus aus deiner Hüllen.

    Hast schon lang nicht mehr dein Werk ‘tan,

    nun erfülle meinen Willen.

    Durch die Luft sollst sausen,

    Pfeifen soll entsteh’n,

    Schauder den ergreifen,

    auf den wirst nieder geh’n.


    Walle! Walle

    manche Strecke,

    dass zum Zwecke

    reichlich Hiebe

    heftig und mit vollem Schwalle

    zu ‘nem Arschvoll sich ergiebe.


    Seht, der Rohrstock sucht und schweifet

    nach ‘nem schönen Hinterteile.

    Schwirret durch die Luft ganz eifrig

    zischt schon, ohne groß‘ Verweile.

    Doch – o Schreck, wen findt‘ er?

    Klar, ist niemand hier.

    D’rum haut er nun mich her,

    s’war nicht mein Gespür!


    Stehe! Stehe

    blöder Stecken,

    sollst verrecken,

    angefressen

    bin ich tierisch! Wehe! Wehe!

    Hab ich doch das Wort vergessen.


    Ach, das Wort, worauf am Ende

    er verschwindet in der Hülle,

    ich erlöst wär, ganz behende

    und danach ist wieder Stille.

    Immer weit’re Hiebe

    prasseln auf mich ein,

    trotz der Neigungsliebe:

    lass es doch nun sein!


    Nein, nicht länger

    kann ich‘s lassen,

    will ihn fassen.

    Das ist Tücke!

    Ach! nun wird mir immer bänger!

    Welche Miene! welche Blicke!


    O du Ausgeburt der Hölle!

    Soll ich nicht mehr können sitzen?

    Aber wart – dort an der Schwelle

    sah doch eine Axt ich blitzen.

    Ach, der Stiel ist griffig,

    hau den Kerl entzwei.

    Schaut, was bin ich pfiffig!

    Unheil ist vorbei.


    Aber! Unglück –

    schöne Scheiße,

    denn ganz leise

    nun zwei Prügel,

    welch ein blödes Missgeschick,

    hau‘n als Zwilling meine Hügel!


    Ach herrjeh – von beiden Seiten

    brennt‘s und zieht‘s – mal hie, mal da,

    Hiebe auf die Backen gleiten,

    wär doch nur der Alte da!

    Seht, da kommt der Meister.

    Herr, die Not ist groß!

    Die ich rief, die Geister,

    wird‘ ich nun nicht los!


    Walle! Walle

    manche Strecke,

    dass zum Zwecke

    reichlich Hiebe

    heftig und mit vollem Schwalle

    zu ‘nem Arschvoll sich ergiebe.


    „Dummer Zögling ohne Ehren,

    wollt’st in meinen Spuren gleiten.

    Doch der Rattan tat’s dich lehren,

    und den Wunsch dir arg verleiden.

    Recht soll’s dir geschehen,

    richtig duchgehau‘n.

    Rohrstöck‘ – bleibt nicht stehen!

    Will das Werk beschau‘n.“


    Nein, nicht länger

    kann ich‘s lassen,

    will ihn fassen.

    Das ist Tücke!

    Ach! nun wird mir immer bänger!

    Welche Miene! welche Blicke!


    ’S kommt nicht an auf meine Mienen,

    Meister lässt noch lang gewähren,

    bis ich hab heftige Striemen,

    die zur Bess‘rung mich belehren.

    Meister hör ich flüstern,

    Hiebe gehen zu End‘,

    bin gar nicht mehr lüstern,

    Lehrling nur, der flennt.


    Walle! Walle -

    von mir nicht mehr!

    War genug Lehr‘.

    Nehme Abstand

    von des Rattans Zauberschwalle,

    dessen Lösungsspruch ich nie fand.

    Alles was Spaß macht, hält jung. (Curd Jürgens) ;)
    ... und es gibt tatsächlich immer wieder neue erfüllte Träume ^^:sonne:

  • Herrlich … herzlichen Dank dafür euch beiden :bussi:

    Dance as though no one is watching you.
    Love as though you have never been hurt before.
    Sing as though no one can hear you.
    Live as though heaven is on earth.

    (Alfred D. Souza)

  • Mistress Petra : Ich glaube, den alten Erziehungsmeister brauch ich euch dazu nicht vorbei zu schicken, es sind bestimmt genügend Zauberlehrlinge da, die es pfeifend sausen lassen. Aber passt auf, dass sich die Rohrstöcke nicht vermehren ... :lol:

    Alles was Spaß macht, hält jung. (Curd Jürgens) ;)
    ... und es gibt tatsächlich immer wieder neue erfüllte Träume ^^:sonne:

  • Nun, wie dem Bericht von hellboy im Spiele-Stammi-Thread zu entnehmen war, brauchtet ihr keinen Zauberspruch, der Zauber hat sich bei euch wohl von ganz alleine eingestellt. :lol:


    Frei nach dem Motto:


    Treffen sich die Doms und Subs,

    braucht es keinen großen Schubs,

    kein Zauber da von Nöten sei,

    von selbst ergibt sich allerlei.


    Es öffnen sich gar bald die Hüllen,

    die sich mit Utensilien füllen:

    langen, dünnen, breiten Teilen.

    Die Leute in den Keller eilen.


    Von dort hört man's ganz deutlich raus:

    es ist der reinste Ohrenschmaus!

    Da pfeift's und klatscht's - gar reichlich viel,

    ist doch ein Zauber mit ihm Spiel?


    Walle! Walle ...


    :P;)

    Alles was Spaß macht, hält jung. (Curd Jürgens) ;)
    ... und es gibt tatsächlich immer wieder neue erfüllte Träume ^^:sonne:

  • Hihi... mit dem Zauberlehrling verbinde ich sowieso ganz spezielle einschlägige Erinnerungen, nachdem mir vor langer Zeit mal ein "Lehrer" aufgetragen hat, ihn auswendig zu lernen. Beim Abfragen ist er dann beinahe in Tränen ausgebrochen, weil ich das ganze Ding tatsächlich konnte und es keinen Grund für (noch mehr) Haue gab. :lol:


    Das Auswendig-Können war jedenfalls eine gute Grundlage, um beim Umdichten Versmaß und Reimschema weitegehend beizubehalten. Ich hab's ja eigentlich so gar nicht mit der Poesie, aber irgendwann konnte ich nicht mehr anders, als dem Goethe Respekt zu zollen. Je mehr Silben pro Zeile, um so leichter wird das Dichten, weil man sich mit Füllwörtern helfen kann. Aber diese Zwischenstrophen haben ja gerade mal vier Silben pro Zeile! Da muss man schon ein Fuchs sein, den Inhalt so reinzupacken, dass er verständlich bleibt und das aussagt, was man rüberbringen will!

    Dementsprechend war unsere Dichtersession auch echt geistig anstrengend und der arme julle hat mehr als einmal die Augen verdreht, wenn ich ihm schon wieder einen Vers zerpflückt habe, den er eigentlich für gut gelungen gehalten hat.

    Irgendwie kommt dabei ja schon fast wieder Internats-Feeling auf... spätabends macht man noch schnell in Gemeinschaftsarbeit eine knifflige Hausaufgabe... Aber das ist eine andere Geschichte für einen anderen Tag. ^^

    Wenn du tot bist, weißt du nicht, dass du tot bist. Es ist nur schwer für die anderen.

    Genauso ist es, wenn du blöd bist...

  • Ja ja - und was für ein Fuchs man da sein muß und wie knifflig das war! :D


    In Wikipedia ist über den Zauberlehrling u. a. folgendes nachzulesen:


    "Die Ballade besteht aus 14 Strophen, die durch Einrückung aufgeteilt sind in sieben eigentliche Strophen und sieben Strophen in Form eines Refrains. Jede (Voll-)Strophe besitzt 8 Verse. Der erste Teil jeder (eigentlichen) Strophe setzt sich aus vier Versen mit vierhebigen Trochäen zusammen, gefolgt von vier weiteren Versen mit dreihebigen Trochäen. Während die ersten vier Verse der Strophen alle eine klingende Kadenz aufweisen, wechseln sich in den letzten vier Versen der Strophen jeweils klingende und stumpfe Kadenzen ab. Der Refrainteil weist sechs Verse mit vier zweihebigen und zwei vierhebigen Trochäen auf. Die ersten vier Verse weisen dabei eine stumpfe, die zwei abschließenden eine klingende Kadenz auf.

    7 Strophen mit je 8 Versen

    7 Refrainstrophen mit je 6 Versen
    Reimschema (Strophe): [abab cdcd] (jeweils im Kreuzreim)

    Reimschema im Refrainteil der Strophen ist: [effgeg]"


    Alles klar? :lol:


    Doch deine Ausdauer carolyn und mein Augenverdrehen hat sich gelohnt, wir haben es auf 8 Vollstrophen und 8 Refrainstrophen, also insgesamt 16, gebracht! :)


    Das war sozusagen eine Fleißarbeit ... :P:(

    Alles was Spaß macht, hält jung. (Curd Jürgens) ;)
    ... und es gibt tatsächlich immer wieder neue erfüllte Träume ^^:sonne:

Spankingträume

Hallo, wir sind die Gemeinschaft der Spankingträume. Spanking wird dem weiteren Feld BDSM zugeordnet. Viele Menschen träumen, ob insgeheim oder ganz offen, von körperlicher Züchtigung als erotische Spielweise - egal in welcher Stellung, ob nun mit der Hand, dem Paddle, Teppichklopfer, Kochlöffel, Gürtel, Peitsche, Gerte oder Rohrstock. Auch wenn es sich um Spielarten wie Internat bzw. Lehrer und Schüler, Master and Slave, Dominanz und Submission, Ageplay etc. handelt, ist die Basis immer eine einvernehmliche Handlung unter volljährigen Personen. Darüber hinaus gilt im Spanking wie im BDSM der Grundsatz "sane, safe, consensual" (SSC).


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Einiges hiervon liegt natürlich im geschützten „Ü-18 Bereich“, aber dazu mehr in den entsprechenden Forums – Themen.


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Auch hier gibt es die Möglichkeit, sich zu präsentieren und bekannt zu machen.