Sarah kannte Ralf jetzt schon fast ein ganzes Jahr lang. Beide waren sich mit der Zeit immer näher gekommen. Sarah genoss es sich an Ralf anlehnen zu können und nicht immer alle Fäden in den Händen halten zu müssen. Das konnte sie, nach all den Jahren, in denen sie ihre Frau allein stehen musste so richtig genießen. Was das ganze noch veredelte war die gemeinsame Neigung für Spanking.
Sarah war eine selbstbewusste Frau, mit beiden Beinen mitten im Leben stehend und etwas pummelig wie viele in ihrem Alter. Ihre Eigenart kreativer Flapsigkeit, der Hang zum Spielen mit der Sprache und damit Andere zu foppen konnte allerdings manchmal recht anstrengend sein. In ihrer Gegenwart konnte man nie ganz sicher sein in Kürze oder Länge ein Opfer ihrer Späße zu werden. Ralf brachte das so manches mal auf die Palme und sah sich dann Sarahs unschuldigem Gesicht gegenüber, die schmunzelnd grinste und sich über ihren Erfolg freute. Vor allem ärgerte er sich darüber, wenn dies unter anderen Menschen geschah. Sarah war dann in ihrem Element der Späße, ohne zu bemerken, dass so mancher Spaß auf seine Kosten ging.
So war es dann auch als sie zum Grillen bei Freunden eingeladen waren. Sarah war wieder in ihrer Partylaune und genoss es den ein oder anderen Lacher auf ihrer Seite zu haben. Doch wie so oft musste Ralf als Witzfigur herhalten, ohne dass sie sich dessen bewusst war und ohne zu merken, dass so mancher Witz tiefer traf.
Sie löffelten den leckeren Nachtisch, den Solveig mitgebracht hatte, bzw. Sarah hätte gerne gelöffelt, aber es fehlte ihr das wichtigste dazu. Der Löffel.
Sie bat Ralf ihr doch seinen zu geben, was dieser ablehnte, weil er ihn schließlich noch selber brauchte. Blitzartig erkannte Sarah eine neue Chance die Brüller auf ihrer Seite zu haben.
Nörgelig verlangte sie noch mehrmals nach dem Löffel von Ralf. Dieser verweigerte es mit einem Grinsen, bewusst, dass sich da bei Sarah wieder der Schalk im Nacken meldete. Das fand er auch ganz amüsant, in der Regel jedenfalls, wenn es nur nicht so oft auf seine Kosten gegangen wäre.
Nachdem Ralf noch zweimal Sarah den Löffel verweigert hatte, jammerte sie gespielt : Menno, Ralf will einfach nicht den Löffel abgeben.
Alle schauten Sarah an, stutzten, sahen Ralf an und wieherten los. Sarah war stolz auf ihren Erfolg, sah Ralf schelmisch an und lachte mit. Der lächelte gequält, innerlich aber zornig da er Sarah schon oft gesagt hatte, dass er noch Schwierigkeiten hatte sein Alter zu akzeptieren und die ganzen Themen drum herum. Sarah, sah das blitzen in seinen Augen und spürte einen Ansatz von schlechtem Gewissen. Ach der soll sich nicht so haben, es hat doch einfach so gut gepasst, beruhigte sie sich.
Als Ralf seinen Nachtisch leer gelöffelt hatte, stand er auf , räumte sein Schälchen weg und sagte wie nebenbei zu Sarah:Kommst du mal kurz mit?
Sarah die überhaupt nicht mehr an ihren Scherz dachte, folgte ihm verwundert in die Küche.
Dort stand sie nun Ralf mit fragendem Gesicht gegenüber: Was ist denn?
Kannst du es dir wirklich nicht vorstellen?, fragte Ralf.
So langsam dämmerte es Sarah: Ach Mensch Ralf, du weißt doch wie ich es meine. Sei nicht so.
Ich mag es nicht wenn du immer wieder mit meinem Alter deine Witze machst. Das habe ich dir schon mehrmals gesagt. Deine lose Zunge ist manchmal zu lose. erklärte er ihr.
Schon. Ja. Aber es hat gerade so gut gepasst. Du weißt doch dass mir dein Alter egal ist., versuchte sich Sarah heraus zu reden.
Sarah, irgendwann ist es einfach zu viel., Ralf sah ihr sehr ernst in die Augen.
Sarah schluckte. Ralf war heute anders als sonst. Meist konnte sie sich auf seine Geduldigkeit und seinen Humor verlassen. Aber heute hatte sie den Bogen wohl etwas überspannt.
Ich wollte dich nicht verletzten damit, das weißt du doch. Wenn es so war, tut es mir leid. entschuldigte sie sich.
Ok,, meinte Ralf: ich habe deine Entschuldigung gehört. Da das aber zu oft in der letzten Zeit vorkommt, dass deine Scherze auf meine Kosten gehen, wirst du, wenn wir wieder bei mir sind, die Konsequenzen dafür spüren. Irgendwann reicht es mal......
und auch diesmal findet sich der komplette Text im Geschichtenbereich.
Grüssle
Holger