Es war ein lauer Sommerabend als Heiner allein und gelangweilt durch die Innenstadt trottete, mal hier, mal da in ein Schaufenster blickte, dabei aber nichts entdeckte, was ihn wirklich interessiert hätte. Er kam bei einem Burgerrestaurant vorbei, bekam den verführerischen Duft in die Nase und er war schon fast dabei, hinein zu gehen, als er bemerkte, dass es dort brechend voll war. Nee, keine Lust auf Schlange stehen, lass lieber den Magen knurren, ein paar Kilo weniger wären ohnehin ganz gut. Aus dem benachbarten Tanzcafé drang aus den halb geöffneten Fenstern die Tangomusik und das Gewirr der vielen Stimmen der Tänzer und Tänzerinnen, das Klirren der Gläser und lautes Lachen. Nee, das entsprach nicht seiner momentanen Stimmung. Er war halt allein seit einigen Wochen. Von seiner Freundin hatte er sich getrennt, oder, um ehrlich zu sein, sie hatte sich von ihm getrennt.
Warum eigentlich? Ja, warum hat sie mich verlassen? War ich herrschsüchtig? War ich schlecht gelaunt und mürrisch? Habe ich sie geärgert? Habe ich meine Aufgaben im Haushalt nicht gemacht? Es ist wohl von allem etwas gewesen und schließlich habe ich ihre Warnungen nicht ernst genommen, dass sie mich verlassen würde. Aber nun ist es geschehen und ich schleiche allein durch die Stadt. Ganz schön öde, wenn man allein ist. Eigentlich könnte ich mich ins Kino setzen, da hab ich wenigsten Unterhaltung, es läuft zwar nichts besonderes, aber ein Zeichentrickfilm könnte mich durchaus aufmuntern.
So hatte er sich entschlossen, das Kino zu betreten, die Eintrittskarte war schnell gekauft, eine Dose Popcorn dazu, damit der Magen nicht knurrt und dann hinein. Viele Besucher waren nicht im Kino an diesem Sommerabend, die meisten waren wohl am grillen und feiern, oder im Tanzcafé, wie er gehört hatte. So suchte er sich einen Platz in der letzten Reihe, er wollte schließlich seine Ruhe haben und die Gedanken durch den Film vom Alleinsein ablenken lassen.
Na, du? sagt neben ihm eine süße, ihm durchaus bekannte weibliche Stimme. Ich hab dich schon am Burgerladen gesehen als du dann plötzlich die Kurve gekratzt hast. Ich konnte den Rest meiner Fritten gar so schnell verputzen, wie du weg warst. Also alles liegen lassen und dir hinterher, weil ich dich ewig lange nicht gesehen habe. Habs dann gerade noch geschafft und gesehen, dass du hier ins Kino rein bist. Seit du deine Karla hast, bist du ja wie vom Erdboden verschluckt. Dabei hätten wir uns doch eine Menge zu erzählen nach den langen Wochen.
Oh, hallo Gabi, mit dir hab ich ja gar nicht gerechnet! Hab dich nirgends gesehen. Na ja, das mit Karla ist Vergangenheit. Karla hat mir den Laufpass gegeben und ist ausgezogen. Jetzt muss ich mich allein durchschlagen und deshalb hab ich eigentlich gerade schlechte Laune und hab mich hier ins Kino zurückgezogen. Vielleicht verhilft mir der Film zu besserer Laune.
Das kann schon sein, aber nun bin ich ja auch noch da und kann dich ebenfalls aufmuntern. Damit hab ich doch früher nie ein Problem gehabt.
Das stimmt. Möchtest du auch Popcorn?
Nee, ist mir zu pappig, ich steh mehr auf knackige Sachen, das müsstest du doch noch wissen. Sooo lange ist es doch noch nicht her, dass du mich wegen Karla abgeschoben hast. Insofern ist das heute ein richtiger Glückstag für mich, denn ich hab das nie verstanden, dass du mit Karla losgezogen bist, dabei waren wir doch immer gut drauf, wenn wir zusammen waren und ich hab die ganze Zeit gehofft, dich zu treffen und an die alten Zeiten anzuknüpfen, wenn man denn schon von alten Zeiten sprechen kann.
Inzwischen hatte der Film begonnen, viel zu laut war der Ton eingestellt für die paar Leute im Kino. Heiner kaute sein Popcorn und war in Gedanken bei den erwähnten alten Zeiten. Kaum von ihm wahrgenommen, hatte sich Gabi deutlich näher an ihn heran gelehnt, so dass seine Gedanken durch ihre unbemerkte Nähe umso intensiver wurden.
Warum bin ich eigentlich von Gabi weg? Wie hat Karla das angestellt? Sie hat mich in der Disco angemacht, das stimmt. Wir haben einiges getrunken an dem Abend, an dem Gabi zur Hochzeit ihrer Schwester gefahren war. Ich erinnere mich auch noch genau daran, wie sich Karla an mich geschmiegt hat auf der Tanzfläche, wie ihre Wangen meine berührt haben und wie sie ihre Arme um meinen Hals gelegt hat, um noch enger mit mir zu tanzen. Und plötzlich waren ihre Lippen auf meinen und ihre Zunge glitt wie selbstverständlich in meinen Mund. Gewehrt habe ich mich nicht, lag wohl an dem Alkohol, der mich in eine sehr zugängliche Stimmung versetzt hatte. Als Karla mich dann fragte, ob das, was sie hartes an ihrem Bein spüre ja wohl nicht mein Schlüsselbund sei, schoss mir das Blut nicht nur in den Kopf. Aber sie meinte ganz cool, dass man das doch auskosten sollte, und zwar bei ihr zu Hause. Zu trinken habe sie auch noch was da. Warum bin ich eigentlich mitgegangen? War es ihr fordernder Augenaufschlag? Waren es die weichen Lippen oder ihre heißen Zungenküsse? Ich weiß es einfach nicht, jedenfalls waren wir bald in ihrem Zimmer und nachdem wir einen Schluck getrunken hatten, ist sie ins Bad gegangen und kam kurz danach wieder, nur mit einen Tanga bekleidet. Es waren fantastische, feste Brüste mit stramm hervor stehenden dunklen Warzen, die sie mir da entgegen streckte. Wie sie mich damals angesehen hat, so richtig na, worauf wartest du noch? Das wusste ich auch nicht, sondern ich ließ mir das Hemd ohne Gegenwehr ausziehen, nein, ich habe ihr sogar dabei geholfen. Dann fiel meine Hose und, schwups, lagen wir schon beide ganz nackt auf dem Bett und sie hat es hervorragend verstanden, ein prickelndes, lang andauerndes Liebesspiel daraus zu machen. Wenige Tage später ist Klara bei mir eingezogen, noch bevor Gabi von der Hochzeit zurück war. Wie peinlich war das denn damals, als Gabi mich anrief und ich ihr sagen musste, dass Klara bei mir wohnt? Aber das ist Vergangenheit. Wo waren die innigen Liebesspiele der ersten Tage mit Klara geblieben? Sie fing an, an mir herum zu meckern, weil ich nicht gut drauf war, habe sie bei der Hausarbeit nicht unterstützt und sie wurde sauer. Ständig hatte ich eine Unzufriedenheit in mir, obwohl Klara ein bildhübsches Mädchen war, die auch wusste, wie sie sich zu präsentieren hatte, damit im Bett etwas abging. Aber warum hat mich das nicht befriedigt, so wie vorher mit Gabi? Was war da anders? Was hat mir gefehlt? Ich weiß es nicht!
Jetzt wurde Heiner aus seinen Gedanken geweckt, denn er spürte ein sanftes Streicheln auf seinem Oberschenkel. Jetzt wurde ihm bewusst, dass ja Gabi neben ihm saß, er hatte es fast vergessen bei seiner Gedankenreise. Wortlos rutsche Gabi soweit es ging an ihn heran, streichelte seine Wange und zog dabei gleichzeitig sein Gesicht zu sich. Ihr Blick traf seine Augen und sie sah darin die Begierde, die sie aus der Zeit vor Klara kannte. Sie hatte wieder eine Chance! Sie wollte sie nutzen, denn ihr Begehren waren immer noch die heißen intimen Stunden mit Heiner, die ihr nicht aus dem Sinn gehen wollten, die sie beide auf das intensivste genossen hatten! Ihre Lippen suchten und fanden die von Heiner und sie stellte fest, dass es nicht den leisesten Widerstand gegen einen heißen, pulsierenden Zungenkuss auf der Gegenseite gab. Als der Film schon zu Ende war und das Licht den Saal in gleißende Helligkeit versetzte, saßen sie noch fest umschlungen und Heiners Hand hatte einen Weg unter ihre Bluse gefunden und seine Finger streichelten und kniffen ihre vorwitzigen Brustwarzen.
Hallo, Heiner, der Film ist zu Ende, wir müssen gehen!
Ja, leider, aber wohin?
Lass uns noch einen Spaziergang machen, es ist ein so herrlicher Sommerabend und ich bin sehr glücklich, dass ich dich heute getroffen habe, und ich habe den Eindruck, dass es dir nicht anders geht.
Da hast du Recht! Meine Laune ist deutlich besser geworden und der kleine Ausflug meiner Hände hat mich sehr an die Zeit vor Klara erinnert. Warum bin ich nur auf sie abgefahren? Ich habe die ganze Zeit im Kino darüber nachgedacht, aber keine Erklärung gefunden. Irgendwie hat mich ihre dauernde Kuschelei nicht zufrieden gestellt, ich war mürrisch, was dann schließlich zu ihrem Auszug geführt hat.
Hat sie denn immer nur gekuschelt? Ist da nichts anderes passiert, so wie bei uns? Hat sie dich niemals übers Knie gelegt und dir den Hintern versohlt?
Nein, das ist nie passiert. Sie hat mir einfach keine Gelegenheit gegeben, ich habe sie provoziert, aber sie hat es nicht verstanden, sie hat mich nie geärgert, außer, wenn sie mit mir geschimpft hat, aber dann hätte ja sie mich bestrafen müssen. Auf die Idee ist sie nie gekommen!
Dann weißt du doch, woran es gelegen hat, dass ihr nicht mit einander konntet auf Dauer! Du brauchst es, dass dir jemand den Hintern versohlt. Und diejenige bin ab sofort wieder ich! Und niemand sonst! Hast du das verstanden? Und deine erste Bestrafung hast du ja wohl dick und fett verdient für deinen Ausflug aus unserer Beziehung!
Wieso bin ich darauf nicht gekommen? Klar, mein Hintern hat gemeutert, weil sich niemand um ihn gekümmert hat und das hat mir die schlechte Laune und das Gefühl der Unzufriedenheit beschert! Mann, war ich blind! Die Strafe habe ich wirklich dicke verdient, aber ich hoffe, dass danach mein Exkurs vergeben und vergessen ist.
Das will ich dir noch nicht versprechen, aber eine Chance darauf hast du auf jeden Fall. Dann lass uns mal gleich mit deiner Strafe anfangen. Dort hinter dem Busch lässt du die Hose fein runter und es setzt eine erste Abreibung mit 50 Handschlägen. Los, mach schnell!
Was, hier draußen?
Was meinst du, wie lange ich noch warten will? Und diskutiert wird auch nicht. Ich will jetzt deinen blanken Hintern sehen.....
...aber den finden wir dann erst im Geschichtenbereich wieder. 
Grüssle
Holger