Liebe Spanking Freunde,
nachdem ich diese kontroverse Diskussion eine Weile verfolgt habe, um abschätzen zu können, was ich sagen sollte oder muss, wird nun sicherlich von mir erwartet werden, mich auch zu äußern.
Als ich vor Wochen gefragt wurde, ob wir im Rahmen dieser Grillparty einen kleinen Gerichtshof spielen würden, sozusagen als Demo und Werbeveranstaltung, war mein erster Impuls ein glattes Nein! Der Gerichtshof passt nicht als Rahmenprogramm für ein Grillfest und als Belustigung für eine breite Öffentlichkeit. Wäre ich bei dieser ersten Reaktion geblieben, wäre uns die jetzige Diskussion erspart geblieben und dem Gerichtshof ein möglicherweise bleibendes negatives Image.
Da Vin sich selber schon korrigiert hat, Respekt dafür, und viele von Euch für den Gerichtshof in die Bresche gesprungen sind, muss ich deren Argumente nicht wiederholen. Danke mati, lämmchen, Viktor, Helle und all den anderen. Es ist alles gesagt worden.
Ich möchte hier noch einmal die essentiellen Fakten rund um diese Veranstaltung in Erinnerung rufen:
Fake heißt im Englischen Fälschung. Hier beginnt schon das Missverständnis. Anklagen sind keine Fälschungen, sondern enthalten entweder erfundene Missetaten, oder sogar die Wahrheit.
Die verkündeten Urteile sind kein Auftakt für Bestrafungen von armen Opfern durch Sadisten, sondern erfüllen die Erwartungen derjenigen, die teilnehmen. Neulinge erleben dabei eine gewisse Verunsicherung, wissen aber, dass sie es aushalten werden. Nicht einmal die Büttel würden sich alle als Sadisten bezeichnen, obwohl nicht in allen Fällen auszuschließen ist, dass das Zufügen von Schmerzen ihnen soviel Spaß macht, wie den Opfern die Schmerzen selber.
Da jeder, der anwesend ist, entweder Passiver/Switch ist oder Freund/Partner/Ankläger, gibt es keine Schocks oder Abstürze. Jeder weiß, was kommt, auch wenn oft gelacht wird. Helle hat das ganz deutlich ausgedrückt. Der Angeklagte erwartet die Härte, die er sich wünscht. Wenn eine Bestrafung abgebrochen wird, weil eine Blutung auftritt, ist das zwar aus der Sicht des Veranstalters richtig, der Passive wird das aber unter Umständen nicht verstehen, oder sich ggf. sogar beschweren. Das haben wir alles schon erlebt.
Im Falle von Tinchen kam es zu einer Verletzung, die der Meinung sind wir alle bedauerlich ist. Das zeigt aber ganz deutlich, warum Provokationen im Spiel zwar sehr unterhaltsam sein können, die Kehrseite der Medaille aber unvermutet ein heftig schmerzender Hintern sein kann. Im intimen Rahmen des normalen Gerichtshofes können alle damit umgehen; in einem Publikum, das diesen Wechsel zwischen spielerisch leicht und plötzlich ganz ernst nicht erwartet, kann das einen Schock auslösen.
Ein etwas gewagter Vergleich wäre der von Motorrad Enthusiasten, die auf den Kick dieses Sports zwar nicht verzichten mögen, wohl aber auf die ernsten Konsequenzen, wenn man unvorsichtig ist, oder schlicht Pech hat. Nur ist es halt so, dass die Schattenseite dieses Vergnügens immer mit dabei ist. Nun, Vergleiche hinken immer, und eine offene Stelle am Allerwertesten ist allemal einfacher zu verkraften, als ein Sturz bei Tempo 100.
Im Grunde bedaure ich nur zwei Dinge: die Überlänge des Rahmenprogramms und die Enttäuschung von Vin, trotz der langen Reise nicht zum Spielen mit Tinchen gekommen zu sein.
Wenn man einmal Zeuge wird, wie jemand so richtig den Arsch voll bekommt, dürfte das die Passiven unter den Zuschauern in zwei Gruppen geteilt haben: Die eine hat sich ganz tief innen gewünscht, an der Stelle von Tinchen zu sein, die andere war genau so tief innen froh, nicht an ihrer Stelle zu sein. Im Grunde kommen alle Passiven irgendeinmal zu dieser Entscheidung; am letzten WE mag sie bei einigen gefallen sein.
Ansonsten habe ich zu 80% der Zeit viele lachende Gesichter gesehen.
Liebe Grüsse
Donpascual