Ich hab mal ein Stück weit Ahnenforschung betrieben und dabei festgestellt, dass zwar nicht generell aber doch weit verbreitet über Generationen hinweg mehrere Vornamen vergeben wurden, die sich teilweise immer wieder wiederholen. Manchmal wurde deren Reihenfolge auch umgedreht, aus dem 2. Vornamen wurde in der nächsten Generation der erste und umgekehrt. So bin auch ich zu einem zweiten Vornamen gekommen und stehe damit in der Tradition der Namensgebungen meiner Vorfahren. Mein Bruder bekam drei Vornamen, das war ein Ergebnis von Traditionsbewusstsein und sich-nicht-einigen können. Ein Urgroßvater von mir hatte als zweiten Vornamen "Seraph", also eine Ableitung eines besonderen Engels. Diesen Vornamen gab bzw. gibt es als männliche und weibliche Version.
Bei der Ahnenforschung ist mir auch aufgefallen, dass Vornamen von verstorbenen Kindern (was früher wohl öfter vorkam) an später geborene Kinder ein zweites Mal, in einem Fall sogar ein drittes Mal vergeben wurden.
Ansonsten ist mir als ungewöhnlicher Vorname schon mal der "German" begegnet. In einem anderen Fall wurden die Namen "Gernot" und "Giselher" aus der Nibelungensage vergeben. Außerdem weiß ich von einem "Odysseus" als zweiter Vorname, wobei der Namensträger mit dieser grieschischen Sagengestalt - jedenfalls wie man sie sich vorstellt - schon überhaupt gar nichts gemein hatte. Er war auch selbst nicht gerade glücklich über diese Namensgebung.